Licht, Luft und Sonne sind die zentralen Schlagworte, mit denen in den 1920er-Jahren der Aufbruch in die wohnungspolitische Moderne umschrieben wurde. Nach Plänen von Bruno Taut und Martin Wagner entstehen auf den Britzer Feldern zwischen 1925 und 1933 die Hufeisensiedlung und nach Plänen von Ernst Engelmann und Emil Fangmeyer zwischen 1925 und 1927 die Krugpfuhlsiedlung unter der Bezeichnung Großsiedlung Britz.
Das Spektrum der Bewohner ist Ende der 1920er-Jahre vielfältig: Viele von ihnen sind Mitglieder der Arbeiterparteien SPD oder KPD und gewerkschaftlich organisiert. Mit der Verschiebung der politischen Machtverhältnisse 1933 zugunsten der NSDAP werden die lebendigen Beziehungen in der Großsiedlung Britz jedoch zerstört.
In der Ausstellung führen 50 Türen symbolisch in die Lebensrealität der NS-Zeit. Jede Tür steht für eine reale Adresse, an der das beschriebene Ereignis stattgefunden hat. In einem Haus wird eine Jüdin versteckt, in einem anderen Haus eine Widerstandsaktion geplant und um die Ecke wohnt ein SS-Mann, der schon von seinen Ländereien in Polen träumt. So können die Ausstellungsbesucher anhand der jeweiligen biografischen Umstände ermessen, in welcher Weise das Leben der handelnden Personen von den Strukturen des NS-Regimes und seinen ausführenden Organen beeinflusst wurde. Eine Chronik von 1918 bis 1945 bietet eine zeithistorische Orientierung.
MieterMagazin 6/13
Foto: MieterMagazin-Archiv
Das Ende einer Idylle?
Hufeisen- und Krugpfuhlsiedlung in Britz vor und nach 1933,
Museum Neukölln,
Gutshof Britz, Alt-Britz 81, 12359 Berlin,
geöffnet Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr.
Begleitende Führungen und Gespräche: Sonntag, 16. Juni 2013, 16 und 18 Uhr und Sonntag, 14. Juli 2013, 14 Uhr, Teilnahme kostenlos.
Anmeldung für diese und andere Führungen
erbeten unter Tel. 627 27 77 16
oder unter
info@museum-neukoelln.de
Die Ausstellung dauert bis zum 29. Dezember 2013.
18.08.2013