Als der Kiez um den Helmholtzplatz in Prenzlauer Berg im Dezember 2014 aus der Sanierung entlassen wurde, waren fast alle Wohnungen saniert, aber auch fast alle „Ureinwohner“ weggezogen. Der Grund: Die Mieten waren für viele unbezahlbar geworden. Heute ist der Kiez eine begehrte Wohnadresse.
Gesina von Schroeder hat den Wandel ihres Kiezes hautnah miterlebt und dokumentiert, in einem Band mit Interviews und in zahlreichen Fotos. Einen Teil dieser Fotos zeigt die Apotheke am Helmholtzplatz zurzeit unter dem Motto „Ansichtssachen“. Damals gab es noch Aufschriften wie „Ich habe keine Angst mehr“ und „Wer das hier kauft, ist doof!“ an den Häusern. Abblätternde Farben, fehlender Putz, gesperrte Balkone – der morbide Charme der unsanierten Häuser ist heute nur noch zu erahnen. Nach dem Besuch der Ausstellung sollte man einen Rundgang um den Platz machen. Die Zeiten haben sich geändert, die Bewohner haben sich geändert. Auch die Fotografin lebt nicht mehr im Kiez. Aber ihre Fotos dokumentieren ein Stück Kiezgeschichte.
rb
30.05.2018