Der Berliner Mietspiegel 2019 ist erschienen. Die in diesem abgebildeten Mieten stiegen erfreulicherweise nicht so stark an, wie Hiobsbotschaften der letzten Zeit befürchten ließen. Für manche Mieter verspricht er eine Ruhepause im Preissturm. Doch vor allem Mieter von Altbauwohnungen müssen weiter damit rechnen, dass ihr Vermieter die Miete enorm erhöhen kann.

Die Möglichkeit ist verlockend: Man vermietet, während man im Urlaub ist, die eigene Wohnung an Berlin-Touristen und füllt damit die Reisekasse. Aber ist das überhaupt noch erlaubt? Und: Urlaubszeit ist Einbruchszeit. Was tun?

Immer wieder gibt es Fälle und Anlässe, in denen während der Mietvertragslaufzeit vom Vermieter Zuschläge, Gebühren oder zusätzliche Kosten geltend gemacht werden. Was ist in welchen Fällen zulässig? Und was nicht?

Direkt am U-Bahnhof Alt-Tegel beginnt eine der idyllischsten Geschäftsstraßen Berlins. Vom Verkehrsgetümmel der Berliner Straße führt sie über ein kurzes Stück Fußgängerzone und eine urige Dorfkirche hin zum Tegeler See. Wenn man dort am Ufer steht und den Schiffen nachschaut, kommt Urlaubsgefühl auf. 

Auch die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften langen bei der Neuvermietung kräftig zu. Fast alle Angebote bewegen sich am oberen Limit des Mietspiegels, oft sogar darüber. 

Modernisierungsmaßnahmen muss der Vermieter normalerweise spätestens drei Monate vor Beginn ankündigen. Schließlich muss man sich als Mieter darauf einstellen können. Das gilt jedoch nicht, wenn es sich lediglich um Kleinigkeiten handelt. Doch was genau fällt darunter? 

Man könnte doch aus dem tristen Hinterhof, wo Fahrräder und Mülltonnen stehen, eine grüne Oase machen, denken sich viele Mieter. Oder Efeu an der Brandwand ranken lassen. Oder gar auf dem Dach Bienenvölker ansiedeln. 

Seit über einem Jahr lebt eine 102-Jährige ohne Heizung alleine in einem entmieteten Haus in Halensee. Dem Vermieter scheint das egal zu sein. Beim Berliner Mieterverein hat man den Eindruck, dass man die alte Dame vergraulen und loswerden will. 

Tübingens grüner Oberbürgermeister Boris Palmer hat eine Reihe von sogenannten Baugeboten ausgesprochen, um Grundeigentümer zum Wohnungsbau zu bewegen. In Berlin hält man dieses Instrument nicht für praktikabel.

Bei einem Runden Tisch vereinbarten Verwaltung und Wohnungswirtschaft konkrete Maßnahmen, die Geflüchteten schneller zur eigenen Mietwohnung verhelfen sollen. 

Zum Januar 2018 wurden höhere Mietzuschüsse für Transferleistungsbezieher eingeführt. Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) zieht eine positive Bilanz. 

Der Zugang zu einer Genossenschaftswohnung erfordert Geld für den Erwerb eines Genossenschaftsanteils. Für Haushalte mit niedrigen Einkommen ist das häufig eine zu hohe Schwelle. Das Land Berlin will helfen, sie zu überwinden – und bietet zinslose Kredite.

Buchtipp: Bruno Flierl - Haus. Stadt. Mensch. Über Architektur und Gesellschaft. Wenn es um die Architektur der DDR geht, ist Bruno Flierl so etwas wie eine graue Eminenz. Er hat alle Phasen der damaligen Baupolitik kritisch begleitet. 

Das Bayerische Verwaltungsgericht hat entschieden, dass Airbnb verpflichtet ist, die Identität von Gastgebern offenzulegen. Jetzt klagen auch vier Berliner Bezirke gegen die Praktiken von Airbnb.

Im Fall des Verkaufs hunderter Wohnungen in der Karl-Marx-Allee ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Der Verdacht: Der Preis soll künstlich hochgetrieben worden sein. Der Senat verhandelt unterdessen mit dem Unternehmen Deutsche Wohnen über den Ankauf aller Wohnungen an der Karl-Marx-Allee.

Seit dem 1. April 2019 gibt es in Berlin die Biotonne für alle. Denn etwa die Hälfte des Mülls, der bislang in die graue Restmülltonne wanderte, kann in Biogas und Kompost umgewandelt werden und so helfen, das Klima zu schonen.

Der Buchtipp zu Becker, Burkoff, Kunsmann: Abriss-Atlas Berlin. Architekten, Kunsthistoriker und Journalisten schreiben an gegen Schießschartenfenster- und Betonwürfelarchitektur und anderes. Warum also nicht abreißen, was ohnehin keiner braucht oder will oder wollte? 

Der Berliner Mieterverein (BMV) verzeichnete im vergangenen Jahr einen realen Mitgliederzuwachs von 3 Prozent – das sind 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese und andere erfreuliche Zahlen zur Entwicklung präsentierten BMV-Vorstand und Geschäftsführung den 120 Anwesenden der diesjährigen Delegiertenversammlung.

Veraltete Heiztechnik geht auf Kosten der Umwelt. Auch wenn sie im Neubau längst keine Rolle mehr spielen: Noch immer gibt es im Berliner Gebäudebestand etwa 70.000 Ölheizungen. Und das sind 70.000 zu viel, sagen Klimaschützer. 

Häufige Eigentümerwechsel sind längst nicht mehr die Ausnahme. Häuser sind für Anleger aus aller Welt ein Weg, das schnelle Geld zu machen. Die Interessen der Mieter spielen dabei keine Rolle. Ein Beispiel dafür ist das Haus Margaretenstraße 37 in Lichterfelde.

Viele Mieter haben in den letzten Monaten ein Schreiben bekommen, in dem der Abzug der Altglastonnen im Hof angekündigt wird. Mehr als ein Drittel der Tonnen soll bis Anfang 2020 verschwinden. Der Umweltverband BUND rät: „Mieter sollten sich wehren."

Beim Kampf um ihr Zuhause wollen die Bewohner der Hobrechtstraße 59 Gesicht zeigen. Im März wurde ihr Haus verkauft, der Investor plant Luxusmodernisierungen. Mit Aktionen wie dem Offenen Wohnzimmer und einer „Kiezkantine“ machen sie deutlich, welche Schicksale dahinter stehen. 

Einsender dieses Fotos ist Ulf Zimdans. Augenblicke Ob ein Bild zum Nachdenken, ein Motiv mit Witz oder ein Foto aus ungewöhnlicher Perspektive: Schicken Sie dem MieterMagazin Ihre Momentaufnahme rund um das Thema Wohnen – die Redaktion honoriert den Abdruck mit 40 Euro. Stand: 29.05.2019 behlau 15.06.2019