Auf den Seiten des MieterMagazins war ihr Bild schon öfter zu sehen – aufgenommen im Kreis von Mitstreitenden. Das ist kein Zufall. Ulrike Hamanns engagiertes Eintreten für die Rechte von Mieterinnen und Mietern spielte sich in Initiativen und Gruppen ab, die Team-Geist einforderten.
Gefragt nach den Gründen für die Wahl ihrer Studienfächer (Soziologie und Kulturwissenschaften) an der Berliner Humboldt-Uni nennt Ulrike Hamann ein „überwiegendes Interesse an gesellschaftlichen Zusammenhängen und sozialen Strukturen“. Das Thema Ihrer Doktor-Arbeit: Rassismus und deutscher Kolonialismus. „ … und vor allem Interesse an den Widerständen dagegen“ betont sie. 2015 wird die Wissenschaftlerin Dozentin am Lehrbereich für Stadt- und Regionalsoziologie – ein Fach, dem der Stadtsoziologe Hartmut Häußermann durch seine Verknüpfung von Stadtentwicklung und sozialen Fragen zu Beachtung weit über Berlin hinaus verholfen hat. Privat werden für Ulrike Hamann die am Kottbusser Tor entstandene Mieterinitiative „Kotti & Co“ zum Inhalt ihres Engagements, ebenso die Mitarbeit an Vorbereitung und Durchführung des Mietenvolksentscheids im Jahre 2015.
Die Verhandlungen der Initiative mit dem Senat über die Umsetzung der Volksentscheid-Forderungen bringen die Einrichtung der „Wohnraumversorgung Berlin“ hervor, deren Aufgabe die Leitbildentwicklung für die städtischen Wohnungsunternehmen war und ist. 2020 wurde Ulrike Hamann dort Vorständin – eine Position, die sie kürzlich aufgegeben hat.
Die gebürtige Potsdamerin tritt ab Juni in die BMV-Geschäftsführung ein.
Udo Hildenstab
26.05.2022