Wie andere Studien zum Wohnungsmarkt kommt auch der gemeinsame Report der Bank Berlin Hyp und des Immobiliendienstleisters CBRE zu dem Ergebnis, dass die Nettokaltmieten in Berlin weiter stark steigen werden. Der Berliner Mieterverein (BMV) mahnt, auch die Betriebskosten in den Blick zu nehmen, und fordert einen Mietenstopp.
Dem Wohnmarktreport zufolge lagen die Angebotsmieten 2021 im Durchschnitt bei 10,50 Euro pro Quadratmeter. In den Bezirken Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf werden im Schnitt schon mehr als 13 Euro verlangt. Nach dem leichten Rückgang durch den Mietendeckel im Jahr 2020 ist der Wert nun wieder höher als 2019 – und steigt ungebremst weiter.
„Eine bezahlbare Wohnung in Berlin zu finden, war noch nie so schwierig wie heute“, sagt Berlin-Hyp-Chef Sascha Klaus. „Viele Menschen können sich zudem einen Umzug in größere Wohnungen schlichtweg nicht mehr leisten. Er fordert, die Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau zu verbessern.
Der BMV weist darauf hin, dass der Report nur Nettokaltmieten abbildet. „Im Jahr 2023 sind aber in Folge massiver Nachforderungen für Heiz- und Warmwasserkosten zusätzliche Steigerungen der Warmmiete um mehr als 1 Euro pro Quadratmeter monatlich zu erwarten“, erklärt BMV-Geschäftsführer Reiner Wild. Das bedeute praktisch einen weiteren Mietenanstieg um durchschnittlich 15 bis 20 Prozent. „Nettokaltmieterhöhungen müssen jetzt wirksam begrenzt werden, in Bestandsmietverhältnissen wie auch bei Wiedervermietung“, verlangt Wild. In den Verhandlungen zum „Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbare Mieten“ müsse die Immobilienwirtschaft deshalb einen Verzicht auf Mieterhöhungen zusagen.
Jens Sethmann
www.berlinhyp.de
26.05.2022