In Deutschland fehlen nach einer Studie des Pestel-Instituts 2,2 Millionen barrierearme Wohnungen. Das ist um so dramatischer, als der Bedarf in den nächsten Jahren durch die demografische Entwicklung noch steigen wird.
Laut der Mitte April vorgestellten Untersuchung ist derzeit nur jede vierte der von über 65-Jährigen bewohnten Wohnungen gänzlich frei von Barrieren. In nur knapp 17 Prozent der von dieser Altersgruppe bewohnten Häuser kann die Wohnung stufen- oder schwellenlos erreicht werden, und nur 22,4 Prozent verfügen über einen ebenerdigen Duscheinstieg. Die Zahlen beziehen sich auf Eigenheime und Mietwohnungen.
Der Deutsche Baustoff-Fachhandel, der die Studie in Auftrag gegeben hat, wünscht sich nach Einkommen gestaffelte Zuschüsse für den altersgerechten Umbau. Mehr staatliche Förderung fordert auch der Berliner Mieterverein. „Gleichzeitig erwarten wir aber, dass gerade die städtischen Wohnungsbaugesellschaften ihren Mieter:innen, die selber solche Umbauten zur Barrierefreiheit vornehmen wollen, keine Steine in den Weg legen“, erklärt Geschäftsführerin Ulrike Hamann.
Nach einer aktuellen Anfrage aus dem Abgeordnetenhaus hat zum Beispiel das Wohnungsunternehmen Gewobag gerade einmal 22 barrierefreie Wohnungen in seinem Bestand, bei der Degewo sind es 1717 – von insgesamt 75.818 Wohneinheiten.
Birgit Leiß
26.05.2023