Betr.: MieterMagazin 5/06, Seite 14, Birgit Leiß: „Die unterschätzte Gefahr“
Nutzlose Masken
Die meisten Wohnschadstoffe, die Sie in Ihrem (textlich völlig in Ordnung gehenden) Artikel beschrieben haben, sind für uns in der Gasphase gefährlich (Lösemittel, Formaldehyd, Pflanzenschutzmittel und so weiter), manche wirken vielleicht auch als Kontaktgifte bei langanhaltender Berührung der kontaminierten Gegenstände. Dagegen helfen Staubschutzmasken, die Ihre Fotomodelle tragen, gar nichts.
Stefan Gerhold, per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 5/06, Seite 9, Birgit Leiß: „Tausend Liter täglich“
Kein Einzelfall
Auch im Haus Kluckstraße 23-23a, ebenfalls von der WIR verwaltet, wurde mit der letzten Betriebskostenabrechnung 2004 den Mietern ein gigantischer Wasserverbrauch berechnet. Zwar wird der in Ihrem Artikel genannte Betrag von 1000 bis 1400 Euro pro Jahr und Wohnung nicht erreicht, doch wenn man davon ausgeht, dass es sich in der Schwerinstraße um Mehrpersonenhaushalte handelt, in der Kluckstraße aber überwiegend um Einpersonenhaushalte (Einzimmerwohnungen), so dürften die Proportionen ähnlich liegen! Den Mietern wurden hier circa 500 Euro pro Jahr und Wohnung berechnet, was zusätzlich noch eine Erhöhung der Betriebskostenvorauszahlung um 27 Euro/Monat bewirkte! Die Wasserkosten liegen jetzt höher als die Heizkosten! Die Kosten haben sich damit gegenüber 2003 fast verdoppelt.
Betroffen macht mich hierbei, dass die WIR offenbar zur Tagesordnung übergehen wollte und erst nach meinem Widerspruch eine Überprüfung vornahm. Eine Korrektur der Wasserberechnung wurde allerdings bis heute noch nicht vollzogen, man teilte mir jedoch mit, dass hier etwas nicht in Ordnung sei, man die Berliner Wasserwerke angeschrieben hätte und mich bei neuen Erkenntnissen informieren wolle. Die zusätzlichen Wasserkosten gegenüber 2003 belaufen sich auf insgesamt etwa 15000 Euro, welche man auf die Bewohner abzuwälzen versucht. Der Vorfall in der Schwerinstraße ist kein Einzelfall!
Dem BMV sollte dies Anlass sein, die WIR-Wohnungsbaugesellschaft noch mehr ins Visier der kritischen Beobachtung zu nehmen und sich nicht zu scheuen, Fehlverhalten dieses Unternehmens ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen!
Lothar Michael Froehlich, per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 1+2/06, Seite 14: „Die Milliardenspieler“
Ungeeignetes Bild
Obwohl ich mittlerweile – im Zuge der Privatisierung nach Aufhebung unseres Sanierungsgebiets – stolze Eigentumswohnungsbesitzerin bin, bleibe ich weiterhin Mitglied bei Euch. Denn meine politische Meinung hat sich dadurch nicht geändert, das Eintreten für die Interessen von Mietern ist mir immer noch wichtig, und ich versuche mich im Rahmen meiner Möglichkeiten weiterhin in diesem Bereich zu engagieren.
Über Euer Titelbild mit den Heuschrecken habe ich mich geärgert. Diese Private-Equity-Privatisierungen sind ein solcher Skandal, dafür kann es gar nicht genug Öffentlichkeit geben. Aber reicht es nicht, die Dinge zu benennen, wie sie sind? Wozu dieses dumme Heuschrecken-Bild? Die Heuschrecken suggerieren eine unabwendbare biblische Plage, da kann mensch sich nur noch verstecken oder flüchten. Dieses Bild demobilisiert und entpolitisiert. Dabei sind es Menschen, die dies tun. Es sind Menschen, die in Organisationen Entscheidungen treffen. Es ist der normale, von Menschen gemachte Kapitalismus, der mittlerweile auch in Bereiche der Daseinsvorsorge vordringt, die bisher vor seinem Zugriff relativ geschützt schienen. Und gegen diese Wirtschaft, die einzig und allein durch Profitstreben gekennzeichnet ist, lohnt es sich politisch zu kämpfen. Das kann auch einschließen, die politischen Gegner – die Vertreter der Finanzfonds – als Personen politisch anzugreifen. Aber nicht mit Insektenvernichtungsmitteln.
Elisabeth Voß, per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 1+2/06, Seite 14: „Die Milliardenspieler“
Empörend
Hervorragend: Ihre Titelstory (und auch Titelbild) über den asozialen Wohnungshandel.
Empörend: Dass „Rot-Rot“ faktisch die Sozialwohnungen und jetzt auch noch den letzten Schutz, die Kappungsgrenze abschaffte.
Überflüssig: Die regelmäßigen Leserbriefe von ADAC-Fundamentalisten, für die anscheinend Radfahrer die größte Bedrohung in der Stadt darstellen. Diese Albernheiten zeugen von akutem Realitätsverlust, besonders wenn man sich dagegen einfach mal Unfallopferzahlen, Luftverschmutzung, Lärmterror, Lebensraumverbrauch und die enormen externen Kosten des Autoverkehrs ansieht.
Klaus Büchner, per E-Mail
MieterMagazin 7+8/06
29.07.2013