Die älteren Bürger aus den östlichen Stadtbezirken können sich erinnern: Vor der Wiedervereinigung gab es dort ein gut organisiertes Aufkaufsystem für so genannte „Sekundärrohstoffe“. Jetzt lohnt das Sammeln wieder – die „Papierbank“ bietet Geld für Altpapier.
Das Papierbank-System funktioniert denkbar einfach: unter www.papierbank.de erhält der Interessent eine Kundennummer. Zeitungen, Kataloge und sonstige Papiere werden gebündelt, die Pakete gut sichtbar mit der Kundennummer versehen und in einem der 14 Papierbank-Container deponiert. Größere Mengen (ab 100 Kilogramm) sollten direkt bei einer der drei Großannahmestellen abgeliefert werden. Der Kunde erhält dafür eine Gutschrift auf seinem Kundenkonto. In der Zentrale der Papierbank kann er sich angesparte Beträge bar auszahlen lassen, ab einem Guthaben von 10 Euro kann auch eine Überweisung erfolgen. Der aktuelle persönliche „Kontostand“ ist telefonisch unter Tel. 69535246 abrufbar.
Dirk Bernhardt vom Recyclingunternehmen „union Wertstoffhandel GmbH“, der die Idee zur Papierbank hatte, will Berlin demnächst flächendeckend mit den Papierbank-Containern ausstatten. 2500 Tonnen Altpapier kamen 2005 in seine Tonnen, in diesem Jahr könnten es doppelt so viel werden. Rainer Heidrich, für die Tonne vor seinem Zeitungsladen in der Bornholmer Straße verantwortlich: „Immer mehr Menschen bringen ihr Altpapier zur Papierbank. Aus Umweltgründen, aber auch, weil’s Geld bringt.“
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 7+8/06
Ob aus Geld- oder Umweltgründen:
Papiersammeln lohnt sich
Foto: Rolf Schulten
19.06.2023