Zum 1. Juni haben 21 Anbieter die Gaspreise deutschlandweit um durchschnittlich 8,5 Prozent erhöht. Auch in Berlin ist ab Herbst mit einer Erhöhung zu rechnen, obwohl sich die Gasag über den Zeitpunkt noch bedeckt hält.
Der Gaspreis ist mit einer Verzögerung von einem halben Jahr an den Erdölpreis gekoppelt. Bei weiter steigenden Ölpreisen muss auch mit einem Gaspreis auf höherem Niveau gerechnet werden. Für den Verbraucher ist zu prüfen, ob sich ein Anbieterwechsel lohnt. Zudem können Einsparungen durch den Einsatz moderner Technik erreicht werden – wenn der Vermieter mitspielt. Es gibt in Berlin 20.000 Heizkessel, die vor 1978 eingebaut wurden. Sie entsprechen nicht mehr den Standards der Energieeinsparverordnung. „Tauscht man einen alten Kessel gegen eine moderne Brennwertheizung aus, spart man etwa 40 Prozent Energie“, sagt Dr. Klaus Haschker von der Gasag.
Holger Krawinkel, der Energieexperte beim Verbraucherzentralen Bundesverband (vzbv) weist darauf hin, dass nicht nur die Energiepreise maßgeblich bei der Preisgestaltung der Anbieter sind. Die Erdgasnotierung macht nur die Hälfte des Endverbraucherpreises aus. Der Preis setzt sich zudem aus der Energiesteuer, den Lieferkosten und der Gewinnmarge des Anbieters zusammen. Da jeder Anbieter seinen Preis anders kalkuliert, müsste nicht von nahezu allen eine nahezu identische Preiserhöhung vorgenommen werden. Von Verbrauchern gibt es mittlerweile Klagen gegen die Preiserhöhungen. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos hat das Kartellamt angewiesen, die Preise zu überprüfen.
Michaela Maria Müller
MieterMagazin 7+8/08
Auch die Berliner Gasag wird voraussichtlich im Herbst die Preise erhöhen
Foto: Christian Muhrbeck
10.07.2013