Im Rahmen ihrer Sparbeschlüsse Anfang Juni hat die Bundesregierung die erst 2009 vorgenommene Wohngelderhöhung teilweise wieder kassiert: Den Wohngeldberechtigten soll der Heizkostenzuschuss gestrichen werden.
Mit der Wohngelderhöhung zum Jahr 2009 wurde vor dem Hintergrund enorm gestiegener Energiepreise erstmals auch eine Heizkostenpauschale regelmäßiger Bestandteil der Zahlung: 24 Euro für den Einpersonenhaushalt, 31 Euro für zwei Personen und 6 Euro für jedes weitere Haushaltsmitglied. Dieser Zuschuss soll nun gestrichen werden.
Die Kürzung bringt mit 100 Millionen Euro zwar nur einen Bruchteil im Promille-Bereich der von der Koalition ins Auge gefassten Milliarden-Einsparung. Für die betroffenen einkommensschwachen Haushalte, hauptsächlich Rentner, wird sie aber zu einer deutlichen Einbuße führen. Denn die Heizkostenpauschale macht rund die Hälfte der durchschnittlichen Erhöhung von 50 Euro im Monat aus, die die Große Koalition 2009 beschlossen hatte.
Die für die Kürzung gelieferte Begründung der jetzigen Bundesregierung, 2009 seien die Energiepreise erheblich gefallen, ist allerdings bereits überholt: Im ersten Halbjahr 2010 ist der Ölpreis wieder deutlich angestiegen – und liegt inzwischen ein Drittel über dem Niveau von Anfang 2009.
uh
Mehr Informationen zum Thema Wohngeld:
- BMV-Info 60: Wohngeld
- BMV-Beratungsangebot zu Wohngeld, WBS, Mietzuschüsse und ALG II
- Wohngeldrechner der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohngeld/diwoformular.shtml
- Wohngeldbroschüre: www.stadtentwicklung.berlin.de/ wohnen/wohngeld/download/wohngeld-ratschlaege-und-hinweise.pdf
- Antragsformulare zum Wohngeld: www.stadtentwicklung.berlin.de/service/formulare/de/wohnen.shtml
MieterMagazin 7+8/10
Die erst vor Kurzem vorgenommene Wohngelderhöhung wird auf die Hälfte zurückgestrichen
Foto: Sabine Münch
11.06.2016