Wer im Internet surfen will, muss sich zuerst für das passende Endgerät entscheiden: PC, Laptop, Notebook, Netbook, Tablet-Computer oder Smartphone? Nach wie vor ist der PC mit einem großen Monitor und guten Lautsprechern am komfortabelsten – aber dieser braucht auch am meisten Platz. Deshalb wird er mehr und mehr von kleineren Geräten verdrängt. Wer im Bett oder unterwegs E-Mails lesen oder senden, chatten, schreiben oder googeln will, braucht einen mobilen Computer. Eine wichtige Rolle spielt auch die Rechengeschwindigkeit. Der Download von Filmen und Musik erfordert einen schnellen PC. Dieser ist letztendlich beim Surfen im Internet aber immer nur so schnell wie die Datenleitung, die ihn mit der Außenwelt verbindet.
Der am häufigsten genutzte Übertragungsweg ist das Telefonfestnetz. Ein herkömmlicher analoger Telefonanschluss bietet allerdings nur eine einzige Leitung – man kann entweder im Internet surfen oder telefonieren. Ein ISDN-Anschluss – ausschließlich von der Telekom angeboten – erlaubt mehrere Leitungen mit unterschiedlichen Nummern zuzüglich Anschluss eines Modems für den Internetzugang. Eine mittlerweile häufig und von mehreren Unternehmen angebotene Option: Man rüstet den herkömmlichen einfachen Analog-Anschluss mit DSL auf. Das bringt zwei unabhängige Verbindungen: eine Telefonverbindung mit Festnetznummer und eine einigermaßen schnelle Internetverbindung.
Wer den Kabelfernsehanschluss als Steckdose ins Internet nutzen will, braucht einen „bidirektionalen Anschluss“ (hierzu auch der Beitrag „Mit dem Fernsehkabel ins Internet“).
Während das Telefon-Hauptverteilernetz bereits heute aus Glasfaserkabeln besteht, ist die „letzte Meile“, die Verbindung zwischen Hauptleitung und Haus- oder Wohnungsanschluss ein Kupferkabel. Je länger diese Strecke ist, desto geringer ist die Datenübertragungskapazität – also das Tempo im Internet. Die Kupferleitungen wirken wie Bremsklötze.
Die Einrichtung eines Glasfaseranschlusses auf der „letzten Meile“ ist Sache des Vermieters. Interessierte Mieter sollten ihn auf die Möglichkeit einer solchen Neuerung hinweisen. Einen Anspruch auf Modernisierung des Anschlusses haben Mieter jedoch nicht. Wenn das Gebäude innerhalb eines definierten Ausbaugebietes liegt und der Anschluss im Zuge der Ausbaumaßnahme erfolgt, zahlt das Telekommunikationsunternehmen. Nur wenn das Gebäude einzeln oder nachträglich erschlossen wird, wird ein anteiliger Baukostenzuschuss berechnet. Ob dessen Umlage auf die Mieter rechtlich zulässig ist, wurde noch nicht abschließend geklärt.
Schnittstelle im weltweiten Datennetz zwischen dem Anschluss in der Wohnung und dem PC oder Laptop ist das Modem. Wer einen DSL-Telefonanschluss hat, benötigt ein DSL-Modem, das sich meistens mit einem sogenannten Router in einem einzigen Gerät befindet („DSL-Router“). Der DSL-Router wird per Kabel sowohl mit dem Computer als auch einem sogenannten Splitter verbunden, und dieser wiederum mit der Telefonsteckdose. Andere Telekommunikationsgeräte wie Telefon und Fax werden ebenfalls mit dem Splitter verbunden, wobei diese aber nicht gleichzeitig benutzt werden können.
Die Verbindung zwischen Computer und Router kann auch drahtlos per WLAN erfolgen. Dann ist statt des DSL-Routers ein sogenannter WLAN-Router erforderlich, der in einem Gerät Modem, DSL-Router und drahtlose Datenübermittlung an Computer oder Notebook übernimmt. DSL-Router und inzwischen auch WLAN-Router werden üblicherweise bei Abschluss eines DSL-Vertrags kostenlos vom Anbieter gestellt. Die Reichweite der drahtlosen Übertragung per WLAN ist abhängig von der zu überbrückenden Distanz und den dazwischen liegenden Wänden. In der Regel funktioniert es innerhalb eines Wohngebäudes problemlos.
Das bringt natürlich auch manchen auf die Idee, die Kosten eines DSL-Anschlusses mit anderen zu teilen und den Internetzugang gemeinsam per WLAN zu nutzen. Dabei ist in rechtlicher Hinsicht Achtung geboten: Beschafft sich der mitnutzende Nachbar illegal Filme oder Musik oder Kinderpornografie aus dem Netz, haftet strafrechtlich der Anschlussinhaber. Und: Wer technisch versiert ist, kann relativ problemlos den Datenverkehr der anderen Nutzer mitlesen.
Auch wer einen ISDN-Anschluss hat, muss bei der „Verkabelung“ wie beschrieben verfahren. Hier hat man statt einer normalen Telefon- eine ISDN-Anschlussdose. Diese wird wiederum mit einem ISDN-Splitter verbunden, und der dann über ein Modem mit dem Computer.
Zur üblichen monatlichen Grundgebühr für den Telefon- oder DSL-Anschluss kommen die Nutzungsentgelte für das Internet. Für Vielsurfer lohnt sich eine Internet-Flatrate, bei der monatlich ein festgelegter Pauschaltarif bezahlt wird. Sie wird zumeist als Doppelflatrate, das heißt in Kombination mit einer Flatrate für Festnetz-Telefongespräche im Inland, angeboten. Ein Preisvergleich lohnt sich immer.
Doppelflatrates kosten derzeit 20 bis 40 Euro im Monat. Zu beachten sind auch Mindestvertragslaufzeit und Anschlussgebühr sowie die jeweiligen Kündigungsmodalitäten.Der DSL-Tarifrechner www.dsl-flatrate-abc.de/dsl-tarife/tarifrechner vergleicht aktuelle Flatrate-Tarife für Internet und Telefonie.
Der Zugang zum Internet ist auch mit einem UMTS-Stick („Surfstick“) möglich. Der Stick stellt mit Hilfe einer SIM-Karte eine Verbindung zwischen dem Computer und dem Internet unter Nutzung des Mobilfunknetzes her. Je nach gerade verfügbarem Mobilfunk-Übertragungsstandard (UMTS/HSPA: schnell, GPRS/EDGE: langsam) ist der Datenverkehr regional unterschiedlich schnell. Die Abrechnung erfolgt nach dem übertragenen Datenvolumen. Das Downloaden größerer Datenmengen wird auf diesem Weg schnell teuer. Bei einigen Anbietern ist auch eine Tages-Flatrate möglich. Wiederum andere bieten – wie beim Handy – längerfristige Verträge, wobei man allmonatlich ein bestimmtes Datenvolumen „verbrauchen“ kann.
Gelegentlich schlagen bei Surfen im weltweiten Netz auch versteckte Kosten zu Buche: PC und Monitor verbrauchen, wenn sie am Tag 20 Stunden online sind, etwa 240 Kilowattstunden im Monat. Das sind je nach Stromanbieter 25 bis 30 Euro. Das Internet ist heute grenzenlos, aber noch längst nicht kostenlos.
MieterMagazin 7+8/12
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PC (Personal Computer): Einzelplatzrechner
ISDN (Integrated Services Digital Network): internationaler Standard für ein digitales Telekommunikationsnetz
DSL (Digital Subscriber Line): digitaler Teilnehmeranschluss
WLAN (Wireless Local Area Network): drahtloses lokales Netzwerk
UMTS (Universal Mobile Telecommunications System): Mobilfunknetz
SIM (Subscriber Identity Module): Teilnehmer-Identitätsmodul
30.03.2013