Die Pleite des Immobilien-Investors „Palu Suisse AG“ hat in Lichtenberg mehrere fast unbewohnte „Geisterhäuser“ hinterlassen. Nun wurde ein Teil der Wohnungen von der Wohnungsbaugesellschaft Howoge zurückgekauft.
Insgesamt 170 Wohnungen in der Frankfurter Allee 163-167, Ruschestraße 2-4 sowie Dottistraße 7 wurden im April 2013 im Rahmen einer Zwangsversteigerung von der Howoge erworben. Der Wohnblock war bereits einmal im Besitz des Wohnungsunternehmens, 1997 war er aber an Private veräußert worden. Die „Palu Suisse“, die seit 2006 Eigentümer war, ließ die Häuser zusehends verkommen und bezahlte sogar die Rechnungen für die Gas- und Wasserversorger nicht. Schließlich erklärte der Bezirk die Häuser für unbewohnbar, den Mietern wurden Ersatzwohnungen angeboten. Mittlerweile stehen nach Auskunft der Howoge sämtliche Wohnungen leer. Ab 2014 soll umfassend saniert werden. „Ziel ist es, an diesem nachgefragten Standort bezahlbaren Wohnraum, insbesondere für Familien und Paare zu schaffen“, erklärte Stefanie Frensch, Geschäftsführerin der Howoge. Näheres zu den geplanten Maßnahmen oder der Miethöhe könne man derzeit noch nicht sagen.
Den Gebäuden in der Hauptstraße 51-57, ebenfalls von der Palu Suisse-Insolvenz betroffen, wäre eine solche Lösung ebenfalls zu wünschen. Das MieterMagazin berichtete bereits über den Fall („Selber schuld?“ in Ausgabe 6/2012), seitdem hat sich nichts getan. Immer noch harren eine Handvoll Mieter in unglaublichen Verhältnissen aus. Die dreigeschossigen Häuser aus den 30er Jahren sind verfallen, viele Eingangstüren vernagelt, mehrfach drohte die Einstellung der Wasserversorgung.
Warum die Howoge nicht auch diese Häuser übernimmt – sie sollen ebenfalls zwangsversteigert werden – bleibt unklar. Nach Angaben der Wohnungsbaugesellschaft gibt es keine entsprechenden Pläne. Beim Bezirk verweist man auf die hohen Schulden, die sich ein Käufer mit der Immobilie aufladen würde. Und so stehen in der Nähe des Ostkreuzes auch weiterhin 120 Wohnungen leer.
Birgit Leiß
MieterMagazin 7+8/13
Howogegebäude in der Frankfurter Allee 163-167
Foto: Sabine Münch
16.08.2013