Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) zieht eine positive Bilanz des Jahres 2012 und blickt optimistisch in die Zukunft. Der Verband, der ein Drittel des deutschen Mietwohnungsmarktes repräsentiert, verzeichnet Mietanstiege unterhalb der Inflationsrate, sinkende Leerstände, geringere Energieverbräuche, weniger Mietschulden und ein verbessertes Neubauinvestitionsklima. Dennoch beklagt der GdW einen „Würgegriff der Regulierungen“, der notwendige Investitionen behindere.
„Regulierende Eingriffe wie Mietpreisbremsen und stetig steigende Anforderungen an die Energiestandards der Gebäude führen dazu, dass der Neubau nicht in dem Maße in Schwung kommt, wie er besonders in den Ballungsgebieten gebraucht wird“, warnt GdW-Präsident Axel Gedaschko. Die von Bundeskanzlerin Merkel für ihr Wahlprogramm angekündigte Mietpreisbremse, mit der Wiedervermietungsmieten begrenzt werden sollen, lehnt der GdW ab.
Hinderlich findet der GdW auch die Verschärfung der Energieeinsparverordnung (EnEV). „Durch die EnEV 2012 werden die Mieten um vier Prozent teurer“, prognostiziert Gedaschko. Noch stärker werde das Bauen durch den Verkauf des Baulandes zum Höchstgebot verteuert. Der Verband fordert deshalb eine „Konzeptvergabe“ kommunaler Grundstücke, die das Bauen bezahlbarer Wohnungen ermögliche. „Die Subventionierung der Bodenpreise kann die Mieten um 10 bis 20 Prozent verringern“, so Gedaschko. Übermäßig stark seien auch die Bau- und Sanierungskosten gestiegen. Um Transparenz herzustellen, fordert der GdW die Einrichtung einer Baukostenkommission.
Jens Sethmann
MieterMagazin 7+8/13
Staatliche Regulierungen verhindern nach Ansicht des GdW einen schnelleren Anstieg der Neubauzahlen
Grafik: GdW
16.08.2013