Um Platz für den Wohnungsbau zu gewinnen, hat der Senat den Flächennutzungsplan an fünf Stellen geändert. Auf den Flächen von drei aufgegebenen Krankenhäusern, einem Kinderheim, dem ehemaligen US-Hauptquartier und dem Güterbahnhof Wilmersdorf sollen über 2000 Wohnungen entstehen.
Rund 800 Wohnungen könnten allein auf der Brache des Güterbahnhofs Wilmersdorf gebaut werden. Die Fläche liegt am S-Bahn-Ring zwischen den Bahnhöfen Innsbrucker Platz und Bundesplatz und ist von Friedenau her gut erschlossen. Auf dem Gelände des Kinderkrankenhauses Lindenhof an der Gotlindestraße in Lichtenberg können ebenfalls Wohnungen entstehen. Das Grundstück befindet sich bereits im Eigentum der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Howoge, die hier 520 Wohnungen plant. Sie will die denkmalgeschützten Gebäude umbauen und ergänzende Neubauten errichten.
Auf ähnliche Weise sollen auch das Klinik-Ensemble „Dr. Heim“ an der Hobrechtsfelder Chaussee in Buch und das Kinderheim Königsheide an der Südostallee in Johannisthal zu Wohnstandorten entwickelt werden. Hier sind 190 beziehungsweise 250 Wohnungen vorgesehen.
In Dahlem wurden das ehemalige US-Hauptquartier an der Clayallee und das schräg gegenüber liegende Oskar-Helene-Heim für den Wohnungsbau freigegeben. Bis zu 500 Wohnungen könnten hier entstehen. Am alten US-Headquarter wird bereits gebaut.
Die vormaligen Gemeinbedarfs-, Sonderbau- und Bahnflächen sind nun in Wohnbauland umgewidmet. Die Änderung des Flächennutzungsplans ist aber nur der erste Schritt. Bevor die Bagger anrollen, muss bei solch großen Bauvorhaben jeweils ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Dieses Verfahren umfasst auch eine Bürgerbeteiligung und dauert in der Regel zwei Jahre.
Jens Sethmann
MieterMagazin 7+8/14
Auf dem Gelände des Kinderkrankenhauses Lindenhof sollen 520 Wohnungen entstehen
Foto: Nils Richter
29.07.2014