Ein Klick auf „Versenden“ – und schon war es passiert: Am Antwortschreiben einer Bewerberin um eine Wohnung bei der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) hingen gleich noch 200 andere Adressen. Auch wenn das kein großes Datenleck ist – ein bisschen mehr Sorgfalt sollte doch sein, findet eine Betroffene.
Katharina S. war auf der Suche nach einer Wohnung in Berlin. Keine leichte Sache, zumal wenn es von Hamburg aus geschieht. Aber dann stieß sie auf das Angebot der Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (WBM) in den Pepitahöfen in Spandau. Das „Vermietungsteam Pepitahöfe“ reagierte rasch auf ihre Nachfrage: „Bitte registrieren Sie sich mit ihren vollständigen Kontaktdaten auf unserer Homepage.“ Die 60-Jährige sendete die Kontaktdaten und wartete auf die Antwort. Als sie diese erhält, ist sie erst einmal fassungslos: Der E-Mail angefügt sind die Mailadressen sämtlicher anderen Bewerberinnen und Bewerber. „Das sind an die 200 oder noch mehr Adressen“, erklärt sie und ahnt: ihre ist mit dem pauschalisierten Schreiben genauso an andere Interessenten gegangen.
Katharina S. beschwerte sich – und wendete sich gleichzeitig an die Berliner Datenschutzbehörde. Die Antwort: „… da außer der E-Mail-Adresse keine weiteren Daten, insbesondere keine sensiblen Informationen übermittelt“ worden seien, gingen die Datenschützer von keiner schwerwiegenden Bedrohung für die entsprechenden Wohnungsbewerber aus. Auch die WBM meldete sich: „Wir verstehen Ihr Befremden.“ Der sorgsame Umgang mit personenbezogenen Daten im Büro sei üblich, leider wäre da ein Fehler passiert.
Ein wenig mehr Sorgfalt im Umgang mit künftigen Mieterinnen und Mietern hätte sie von einer so großen kommunalen Gesellschaft schon erwartet, findet Katharina S.
Rosemarie Mieder
04.07.2018