Berliner wohnen großzügig in Steglitz-Zehlendorf – und deutlich beengter in Lichtenberg. Im vornehmeren Westteil leben auch viel mehr Hauptstädter in ihren Eigentumswohnungen. In anderen Bezirken zählen die Statistiker dagegen deutlich mehr Mieter. Dafür scheint sich stadtweit der Trend nach immer mehr Wohnfläche pro Kopf langsam umzukehren.
Eine durchschnittliche Berliner Wohnung hat zweieinhalb Zimmer auf 73 Quadratmetern. Hört sich großzügig an – aber die Schere klafft weit auseinander. Auf eine Anfrage des FDP-Fraktionsvorsitzenden Sebastian Czaja im Berliner Abgeordnetenhaus legte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Zahlen des Amtes für Statistik vor. Danach wohnt es sich in Steglitz-Zehlendorf in durchschnittlich drei Zimmern auf über 85 Quadratmetern deutlich großzügiger als in Lichtenberg, wo die Wohnfläche mit 66 fast 20 Quadratmeter weniger beträgt. Wie viele Wohnungen gibt es überhaupt derzeit in Berlin, wollte der Abgeordnete außerdem wissen. Wem gehören sie? Und wie groß ist der Anteil von Mietwohnungen in der Stadt?
Aus der Antwort geht hervor, dass die große Mehrheit der Berliner weiterhin Mieter ihrer Wohnungen sind. Zum 31. Dezember 2016 gab es stadtweit 1,92 Millionen Wohnungen, etwa 85 Prozent davon sind vermietet, der Rest sind Eigentumswohnungen, die vom Eigentümer selbst bewohnt werden. Die meisten dieser Eigentumswohnungen gibt es in Steglitz-Zehlendorf (43.900 gegenüber 112.800 Mietwohnungen), gefolgt von den Bezirken Tempelhof-Schöneberg und Pankow.
Ob aber Miet- oder Eigentumswohnung – die Hauptstädter leben in der Regel in Mehrfamilienhäusern, von denen der übergroße Teil (1.123.300) nach 1949 gebaut wurde. Rund 482.000 dieser Wohnungen gehören dem Land oder Genossenschaften.
Vergleicht man die Zahlen von 2016 mit der Statistik von 2011, so ist zwar die durchschnittliche Wohnungsgröße weiter leicht angestiegen, aber die Wohnfläche pro Kopf hat abgenommen: Heute bewohnt jeder Berliner im Schnitt 39,9 Quadratmeter – das ist ein Quadratmeter weniger als noch fünf Jahre zuvor.
Rosemarie Mieder
30.06.2018