Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) soll eine aktive Rolle in der Wohnungspolitik des Bundes spielen. Doch die Behörde lässt viele bundeseigene Wohnungen leerstehen – zum Teil jahrelang.
6455 bundeseigene Wohnungen sind nicht vermietet. Das sind 17 Prozent der 38.100 von der BImA verwalteten Wohnungen. Innerhalb von eineinhalb Jahren hat sich die Leerstandsquote bei der BImA fast verdoppelt. In Berlin stehen 239 von 4900 BImA-Wohnungen leer – das sind fast fünf Prozent. „Dass jede sechste Wohnung der BImA leer steht, ist ein handfester Skandal“, sagt die Linken-Bundestagsabgeordnete Caren Lay, die diese Zahlen von der Bundesregierung erfragt hat.
Die BImA rechnet ihre Leerstandsquote auf 2,9 Prozent herunter. Ihr Chef Christoph Krupp erklärte, dass rund 2580 Wohnungen wegen Sanierungsbedarfs gar nicht vermietet werden könnten. Ihre Instandsetzung sei nun vorrangig.
Nicht nur bei der Instandsetzung und Vermietung lahmt die BImA. Seit sie mit der 2018 verkündeten „Wohnraumoffensive“ die Aufgabe bekommen hat, selbst neue Wohnungen zu bauen, errichtete sie in ganz Deutschland gerade mal 56 Wohnungen, 2021 waren es sechs. Immerhin wurde der Bau von 920 Wohnungen begonnen. Darunter befinden sich jedoch keine Sozialwohnungen. Alle Wohnungen sind Bundesbediensteten vorbehalten.
Jens Sethmann
28.06.2022