Beim Stadtforum, einer Veranstaltungsreihe der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, diskutierten am 13. Juni Experten und Politiker über den Bau neuer Wohnungen. Diese sollen bezahlbar, nachhaltig und schön sein – eine Quadratur des Kreises?
20.000 Wohnungen will der Senat jährlich bauen. Aber nicht irgendwelche. „Wir brauchen vor allem bezahlbare Wohnungen“, sagte Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) im Tempodrom. Dazu müsse man nicht nur die Baukosten senken, sondern dafür sorgen, dass die Fördermittel auch von privaten Bauherren in Anspruch genommen werden.
Die beiden Architekten in der Runde lenkten den Blick auf die Qualität des Bauens. Stefan Forster, einer der renommiertesten Architekten beim Neubau von Mehrfamilienhäusern, zeigte abschreckende Fotos von den gesichtslosen Neubauten der Europa-City. Das würde dabei herauskommen, wenn die Architekten alleine gelassen werden, meinte er und forderte einfache und klare Vorgaben seitens der Stadt. Tilman Heuser, Landesgeschäftsführer des BUND Berlin betonte, dass Klimaschutz und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum Hand in Hand gehen müssen.
Die Erfahrungen der beiden Musterknaben in Sachen Neubau halfen indes nicht wirklich weiter. Weder Hamburgs Neubauoffensive noch Münchens Vorgabe, wonach im Zuge von Bebauungsplänen 60 Prozent geförderter Wohnraum Pflicht sind (Berlin: 30 Prozent) konnten den Höhenflug der Mieten stoppen.
Birgit Leiß
05.10.2023