Fast ein Drittel der Deutschen glaubt laut einer Studie der Uni Bielefeld, Wohnungslosigkeit sei selbstverschuldet. Marie von Kuck zeigt in dem SWR-2-Hörfeature „Draußen. Vom Leben wohnungsloser Familien in Berlin“, dass das Problem in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.
„Die Teupe“ ist eine Notunterkunft. Dort spricht von Kuck mit zwei Sozialarbeiterinnen, begleitet drei Familien und lässt die Kinder Umut, Larissa und Youssef zu Wort kommen. Laut einer der Sozialarbeiterinnen wird eine erfolgreiche Wohnungsvermittlung immer seltener. Denn in Berlin fehlen 150.000 Sozialwohnungen. Man erfährt, welche behördlichen Hindernisse und rechtlichen Hürden das Thema Wohnungslosigkeit mit sich bringt. Und es wird erklärt, wie explodierende Mieten und ein stetiger Anstieg der Einkommensarmut auch eine Zunahme der Wohnungslosigkeit in den letzten Jahren verursacht haben. Wie viele Menschen es betrifft ist unklar, denn die Politik hat bislang auf eine genaue Erfassung der Personenzahl verzichtet. Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe zufolge sind aber allein in Berlin 50.000 Menschen von Wohnungslosigkeit betroffen – fast ein Viertel davon Familien mit Kindern. Von Kucks Hörfeature ist eine Geschichte mit tiefen Einblicken in die Wohnungslosigkeit, die oft eben doch nicht selbstverschuldet ist.
Amelie Kloas
„Draußen. Vom Leben wohnungsloser Familien in Berlin“
Ausgestrahlt am Freitag, 24. März 2023.
Nachzuhören unter
www.swr.de
29.06.2023