„Städte sind und bleiben die Wohnstandorte Nummer eins in Deutschland. Hier brauchen wir dauerhaft bezahlbare Wohnungen, attraktive Innenstadtbereiche und nachfragegerechte Wohnangebote“, sagte Anke Fuchs (SPD), Präsidentin des Deutschen Mieterbundes, anlässlich einer Pressekonferenz in Berlin.
Bundesweit entwickeln sich die städtischen Wohnungsmärkte weiterhin sehr unterschiedlich. Dies trifft auch auf die Mietpreise zu. Nach Berechnungen des Deutschen Mieterbundes lag die durchschnittliche Warmmiete in Deutschland Ende 2004 bei 7,40 Euro pro Quadratmeter im Monat. Davon entfallen im Schnitt 4,90 Euro auf die Kaltmiete, 1,20 Euro auf kalte Nebenkosten und weitere 1,30 Euro auf Heizung und Warmwasser. In manchen Städten aber – wie zum Beispiel in Düsseldorf, Frankfurt/ Main, Hamburg, Köln und Stuttgart – liegen die Preise zum Teil um bis zu 30 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, in München ist die Abweichung sogar noch gravierender. „Wohnen ist zu teuer“, so die Mieterbund-Präsidentin. Für viele Mieter liegen die Wohnkosten inzwischen am Rande der Bezahlbarkeit. Strukturschwache Kommunen im Westen Deutschlands, zum Beispiel im Süden Niedersachsens und im Norden Hessens, im Saarland und in Rheinland-Pfalz wie auch in Teilen von Nordrhein-Westfalen, zeichnen sich hingegen durch die Tendenz zu deutlichen Angebotsüberhängen aus, wie der neue Raumordnungsbericht 2005 der Bundesregierung nachweist. Dort stagnieren die Mieten oder sinken sogar. Der Deutsche Mieterbund sieht das Angebot preiswerten Wohnraums in den meisten Städten durch den stetig schrumpfenden Bestand an Sozialwohnungen sowie die Privatisierung kommunaler Wohnungsbestände beziehungsweise Wohnungsunternehmen massiv gefährdet. „Damit muss jetzt Schluss sein“, fordert Präsidentin Fuchs.
rw
MieterMagazin 8/05
Der Mietenanstieg in Deutschland (Ausgangswert: 100 Prozent im Jahr 2000)
Quelle: DMB
Grafik: Susanne Nöllgen/GrafikBüro
02.08.2013