Vor 45 Jahren sang Conny Froboess von zwei kleinen Italienern, die gern zu Hause wären, und errang damit den ersten Preis der Deutschen Schlager-Festspiele. Heute sind von den etwa 468.000 in Berlin mit einer Hauptwohnung gemeldeten Ausländern zwar nur drei Prozent Italiener, trotzdem ist ihr Einfluss auf die Stadt wesentlich größer als der der beispielsweise drei Mal stärker vertretenen Hauptstadt-Polen.
Bereits im 16. Jahrhundert importierte der brandenburgische Kurfürst Joachim II. italienisches Know-how für den Bau der Zitadelle in Spandau. Auch Friedrich der Große verliebte sich in Italien – ohne allerdings je dort gewesen zu sein. Gianluca Falanga, Autor des Buches „Italien in Berlin“, kam 2002 nach Berlin. Er schreibt davon, warum seine Landsleute nach Berlin kommen. Der italienische Einfluss hat Berlin schon immer gut getan – nicht nur wegen Espresso, Latte Macchiato, Parmesan und Pizza. Schließlich war es ein italienischer Journalist, der Günter Schabowski am 9. November 1989 die Nachricht von der Öffnung der Grenzen entlockte.
rb
MieterMagazin 9/07
Gianluca Falanga: Italien in Berlin,
Berlin 2006, 272 Seiten, 19,90 Euro
16.07.2013