Als Stadttheoretiker und Stadtplaner war Dieter Hoffmann-Axthelm maßgeblich am sogenannten Planwerk Innenstadt beteiligt. Sein Buch „Das Berliner Stadthaus“ ist ein auch für stadtgeschichtliche Laien interessant zu lesender Führer zum verbliebenen Bestand historischer Stadthäuser.
Wer auf Entdeckungsreise gehen will, findet derzeit keinen besseren Wegweiser. Der Begriff Stadthaus dient als Oberbegriff für eine Vielzahl von Haustypen. Von den mittelalterlichen Wurzeln des Hausbaus über den 30-jährigen Krieg, die Stadterweiterungen, die Verstaatlichung des Wohnungsbaus in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die stärkere Orientierung auf den Mietmarkt unter Friedrich II. und das vormoderne Mietshaus kommt der Autor zum bürgerlichen Mietshaus, zu den Mietskasernen und zur Verbindung von Wohnen und Gewerbe.
Er fordert eine „grundsätzlich neue Weichenstellung in der Berliner Stadtentwicklungspolitik“. Großstadthäuser müssten wieder flexibel und variantenreich sein. Große Flächen sollten nicht mehr an Großinvestoren verkauft, sondern parzelliert und individuell bebaut werden – unter Berücksichtigung von Mieterinteressen.
rb
MieterMagazin 9/11
Dieter Hoffmann-Axthelm: Das Berliner Stadthaus, 311 Seiten, über 150 Abbildungen, DOM publishers 2011, 28 Euro
27.03.2013