Die Mieter der Herbert-Baum-Straße in Weißensee haben hinter ihrem Haus ein kleines Paradies geschaffen – mit einem selbst angelegten Klostergarten, Pfirsichbäumen, Hochbeeten aus recycelten Abbruchziegeln und einem Gewächshaus. Entstanden ist eine grüne Oase, die die Nachbarn miteinander ins Gespräch bringt und gleichzeitig den Folgen des Klimawandels entgegenwirkt. Beim Wettbewerb „Grüne Höfe = Gutes Klima“ gab es dafür einen Preis.
Gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hatte die Grüne Liga die schönsten Höfe Berlins gesucht. 43 Hofprojekte haben sich an dem Wettbewerb beteiligt, darunter Mietergemeinschaften und Genossenschaften ebenso wie Hauseigentümer und soziale Einrichtungen. Zwölf davon wurden prämiert. Sie erhielten Geldpreise und Pflanzgutscheine. Für weitere neun Projekte gab es eine Anerkennung. „Wir wollten möglichst viele ehren und haben daher bewusst keinen Hauptgewinner ausgewählt“, erklärt Gudrun Vinzing von der Grünen Liga. „Die eingereichten Beiträge zeigen ein breites Spektrum an Ideen für die nachhaltige Begrünung von Hinterhöfen in der Stadt“, so Ulrich Nowikow, Leiter der siebenköpfigen Jury.
Zu den Preisträgern gehören beispielsweise ein 60 Quadratmeter kleiner Staudengarten in der Ackerstraße 19, ein komplett entsiegelter Gemeinschaftshof eines Mehrgenerationenhauses in der Wönnichstraße 19 und das genossenschaftliche Wohnprojekt „Leuchtturm“ in der Pappelallee 43. Sie alle zeigen eindrücklich, dass begrünte Höfe auch aktiver Umwelt- und Klimaschutz sind. So wurden Fahrradschuppen und Kompostklos gebaut, Insektenhotels und Streuobstwiesen angelegt oder innovative Möglichkeiten der Regenwassernutzung ausgetüftelt.
Birgit Leiß
MieterMagazin 9/11
Gelebter Umwelt- und Klimaschutz: der prämierte Hof in der Herbert-Baum-Straße
Foto: Sabine Münch
Auch nach dem Ende des Wettbewerbs berät die Grüne Liga kostenlos über Möglichkeiten der Hof- und Fassadenbegrünung.
Grüne Liga e.V.
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Tel. 44 33 91 0
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01.04.2013