Für technische Neuerungen sind fünf Wohnungsbaugenossenschaften mit dem Genossenschaftspreis Wohnen ausgezeichnet worden. Ausgelobt wird der Preis vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen und dem Bundesbauministerium. Unter den Prämierten sind zwei Berliner Genossenschaften.
„Technik pfiffig angewandt – ein Gewinn für die Mitglieder“ war das Motto des diesjährigen Genossenschaftspreises. 34 Genossenschaften aus 27 Städten nahmen teil.
Der Erbbauverein Moabit (EVM) bekam eine Auszeichnung für sein Bauvorhaben in Karlshorst. An der Dorotheastraße entstehen zurzeit 78 Wohnungen, die ihre Heizenergie aus dem Abwasser beziehen werden. Mit einem Wärmetauscher wird aus der Kanalisation so viel Energie gewonnen, dass sie auch noch für 120 weitere Wohnungen ausreicht. Der EVM geht von einer CO2-Einsparung von mindestens 50 Prozent aus.
Ausgezeichnet wurde auch die Westsächsische Wohn- und Baugenossenschaft Zwickau, die zur Senkung der Betriebskosten 180 zu sanierende Wohnungen mit Elektronik ausstattet. Diese drosselt automatisch die Heizung beim Verlassen der Wohnung und bei offenen Fenstern.
Auf Elektronik setzt auch die dritte prämierte Genossenschaft, die Wohnbau Detmold, mit ihrem Projekt „webWohnen“. Seit 2012 erhalten dort alle neuen Mitglieder einen kostenlosen Tablet-PC mit einer Internet-Flatrate. Dazu gehört eine Wohnen-App mit einem Nachbarschafts- und Serviceportal. Damit will die Genossenschaft die nachbarschaftliche Selbsthilfe stärken, älteren Bewohnern Serviceleistungen nahebringen und jüngere Leute für den Genossenschaftsgedanken begeistern.
Zwar keinen Preis, aber eine von zwei Anerkennungen erhielt – neben der Münchner Wohnungsbaugenossenschaft Wagnis – die Genossenschaft Märkische Scholle Berlin für die energetische Sanierung von 841 Wohnungen in Lichterfelde-Süd. Durch die Nutzung von Solarenergie, geothermischer Wärme und durch Abluft-Wärmerückgewinnung wird erreicht, dass kaum noch fossile Energie gebraucht wird und die Warmmieten nach der Modernisierung nur minimal ansteigen.
Jens Sethmann
09.06.2021