In Berlin stiegen die Mieten deutschlandweit am stärksten. Die Mietbelastung der Haushalte ist hier fast schon so hoch wie in München. Das sind die Ergebnisse einer Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) und der Privatbank Berenberg.
In Berlin sind die Nettokaltmieten zwischen 2004 und 2014 für Wohnungen mit mittlerem Wohnwert um 56,8 Prozent gestiegen, bei gutem Wohnwert sogar um 66,7 Prozent. Das sind die höchsten Zunahmen unter den 20 größten deutschen Städten. Im Durchschnitt lagen die Steigerungen bei 24,8 beziehungsweise 28,1 Prozent. In Dresden, Stuttgart, Hannover, Essen und Bremen wuchsen die Mieten überdurchschnittlich um rund 40 Prozent an. In Wuppertal und Bochum stagnierten die Mieten hingegen, in Duisburg sanken sie sogar im Durchschnitt.
Den Zahlen von HWWI und Berenberg zufolge müssen die Berliner Haushalte 20,7 Prozent ihres verfügbaren Einkommens für die Nettokaltmiete ausgeben. Damit ist die Hauptstadt schon dicht an den Spitzenreiter München herangerückt, wo diese Mietbelastung 22 Prozent beträgt. Wegen der deutlich niedrigeren Einkommen müssen die Berliner aber trotz vergleichbarer prozentualer Belastung mit viel weniger Geld ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Während dem Berliner Durchschnittshaushalt nach Überweisung der Miete noch 1164 Euro im Monat bleiben, hat man in München noch 1688 Euro zur Verfügung. Die Duisburger müssen mit 13,9 Prozent den geringsten Anteil ihres Verdienstes für die Miete aufbringen. Weil dort die Einkommenssituation aber ebenfalls ungünstiger ist, müssen die Duisburger mit 1195 Euro im Monat über die Runden kommen.
Jens Sethmann
28.08.2016