Wird Berlin das neue London, wo sich nur noch Reiche das Wohnen in der Innenstadt leisten können? Eine Frage, die Investoren ebenso umtreibt wie die ganz normalen, kleinen Leute – nur eben mit umgekehrten Vorzeichen. Ein neuer Dokumentarfilm, der am 8. September in die Kinos kommt, beleuchtet die Umbrüche und Auswüchse auf einem der begehrtesten Immobilienmärkte der Welt.
Regisseur Andreas Wilcke war vier Jahre lang mit der Kamera in der Stadt unterwegs, er begleitete Kaufinteressenten, die sich über Berlins günstige Wohnungspreise wundern und Investoren, die ganz ungeniert fragen, ob ein Hartz-IV-Empfänger unbedingt auf dem Potsdamer Platz wohnen muss. Opfer des Booms, auch das macht der Film deutlich, sind Mieter, die aus ihren Wohnungen verdrängt werden oder denen von rücksichtslosen Eigentümern einfach die Badfenster zugemauert werden, wie in der berühmt-berüchtigten Calvinstraße. „Arm aber sexy soll Berlin jetzt sein, davon können wir uns nix koofen“, meint einer der Protagonisten.
bl
04.08.2023