Im nächsten Jahr wird Groß-Berlin 100 Jahre alt. Diese Zeit war auch geprägt von der Anlage grüner Wohnsiedlungen, Volksparks, Sport- und Spielplätzen und Forsten. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr das Grün in der geteilten Stadt neue Wertschätzung. Und 1990 schließlich wurde die vorindustrielle Berlin-Potsdamer Parklandschaft zum Weltkulturerbe.
Heute steht die Pflege des Stadtgrüns angesichts des Wachstums von Berlin, der baulichen Nachverdichtung, des Klimawandels und des Arten- und Ressourcenschutzes vor neuen Herausforderungen. Mehr als ein Drittel des Stadtgebiets sind Grünflächen, der Umgang damit ist sowohl eine stadtplanerische als auch eine politische Frage. Die „Charta für das Berliner Stadtgrün“ gibt die Richtung vor. Einige Autoren des Sammelbandes konstatieren eine „strukturelle Verwahrlosung des Grüns“ und fordern, dass die Unterhaltung und Pflege von Grünflächen „nicht nur besser organisiert, sondern auch angemessen finanziert werden“ müsse. Die Grünflächenstrategie der Stadt, orientiert am Prinzip „Stein plus Grün“, setzt ein koordiniertes gesamtplanerisches Handeln mit Interessenabwägung und Interessenausgleich im Rahmen der Flächennutzung und Bebauung, der Bauordnung und der Naturschutzgesetze voraus. Dieses Buch liefert das Basiswissen für eine umfassende Bürgerbeteiligung und eine Anleitung für eine „grüne Wohnkultur“.
rb
29.08.2019