In seiner 30. Ausgabe begibt sich der Tag des offenen Denkmals auf detektivische Spurensuche. „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ lautet das diesjährige Motto.
Historische Narben, Ergänzungen und Weiterentwicklungen erzählen viel über ein Bauwerk und seine Bewohner, schreibt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die den Aktionstag – eigentlich ein Wochenende – bundesweit koordiniert. Neben Touren und Führungen zu den altbekannten denkmalgeschützen Siedlungen wie dem Corbusier-Haus, der Hufeisensiedlung oder der Autobahnüberbauung Schlangenbader Straße laden auch versteckte Juwele zur Besichtigung ein, etwa die für Geringverdiener erbaute Waldsiedlung Karlshorst. Das Programm greift in diesem Jahr zudem aktuelle Debatten auf, etwa die umstrittene Umgestaltung des Hermannplatzes. Einem „Denkmal als Beute“ widmet sich die Tour zum WOGA-Komplex am Lehniner Platz, dem einzigen städtebaulichen Werk von Erich Mendelsohn. Ein Investor will die denkmalgeschützten Tennisplätze im Innern des Blocks mit Luxuswohnungen bebauen. Dagegen kämpft eine Initiative. Einen Einblick in die unterschiedlichen Wohnbedingungen im Vorder- und Hinterhaus bietet die Ausstellung „Zimmermeister Brunzel baut ein Mietshaus“. Ergänzend thematisiert sie Aspekte der Zuwanderung sowie die Bebauung und Besiedelung des Helmholtzplatzes um 1900. Insgesamt öffnen über 300 Denkmale in allen Bezirken ihre Pforten, darunter Friedhöfe, Kinos, Atelierwohnungen und eine Moschee im Stile des Taj Mahal in Wilmersdorf.
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Tag des offenen Denkmals 2022
Samstag, den 10. und Sonntag, den 11. September
Hotline 030-44 73 75 06 (nur 9. bis 11. September von 10 bis 13 Uhr)
Programm unter
https://denkmaltag.berlin.de
Fast alle Veranstaltungen sind kostenlos. Teilweise ist eine Anmeldung erforderlich.
30.08.2022