Auf der „Prenzlauerberginale“, einem viertägigen Filmfestival, werden selten gezeigte historische Dokumentationen, Ausschnitte aus dem Bestand der Staatlichen Filmdokumentationen und Defa-Spielfilme aus dem ehemaligen Bezirk gezeigt.
Jeder Abend widmet sich einem bestimmten Thema und bietet einmalige Einblicke in den DDR-Alltag. So geht es im Defa-Film „Unsere alten Tage“ um ein älteres Ehepaar, das den Umzug aus der vertrauten Wohnung ins „Feierabendheim“ mit gemischten Gefühlen erlebt. Es werden hochkarätige Gäste erwartet, neben Regisseuren und Drehbuchautoren beispielsweise Wolfgang Thierse als Schirmherr des Filmfestes.
Der letzte Abend am 26. September wird ganz im Zeichen des Wohnens stehen. In dem aufwühlenden Spielfilm „Der letzte Mieter“ aus dem Jahr 2020 soll das letzte unsanierte Haus in der Choriner Straße geräumt werden. Doch der ältere Herr, der nach 40 Jahren aus seiner Wohnung gedrängt werden soll, wehrt sich. Ein Highlight dürfte der Kurzfilm aus dem Jahre 1930 sein, der die dramatischen Wohnverhältnisse in den Berliner Mietskasernen zeigt. An dem anschließenden Gespräch über Gentrifizierung wird auch der Geschäftsführer des Berliner Mietervereins Sebastian Bartels teilnehmen.
Die Prenzlauerberginale findet seit 2016 statt und wird vom Geschichtsbüro Müller organisiert.
bl
5., 12., 19. und 26. September (jeden Dienstagabend)
Ort: Filmtheater am Friedrichshain, Bötzowstraße 1-5
Karte 11 Euro
02.09.2023