Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Sie können Ihren Leserbrief auf www.berliner-mieter verein.de/mietermagazin/leserbriefschreiben.htm eingeben oder per Post an den Berliner Mieterverein, Redaktion MieterMagazin, Spichernstraße 1, 10777 Berlin schicken.
Betr.: Mieter Magazin 6/2024, Seite 14, Jens Sethmann: „Berlin hat wieder einen qualifizierten Mietspiegel“
Ungute Überraschung
Nachdem ich die Daten meiner Wohnung in den neuen Mietspiegel 2024 eingegeben und mit dem Ergebnis von 2023 verglichen habe, stellte ich zu meiner (unguten) Überraschung fest, dass sich die „ortsübliche Vergleichsmiete“ meiner Wohnung von 2023 zu 2024 um über 38 Prozent erhöht hat: von 13 Euro auf 17,99 Euro pro Quadratmeter. Kann das sein?
Es ist zwar eine gut ausgestattete, aber wirklich keine Luxuswohnung – und warum die Oderstraße in Friedrichshain plötzlich von „mittlerer“ zu „guter“ Wohnlage aufgestiegen ist, kann ich auch nicht nachvollziehen.
In meinen Augen kann da von einem „moderaten“ Anstieg der Mieten im Mietspiegel keine Rede mehr sein.
Jan O. Reiners/Berlin
Betr.: Mieter Magazin 6/2024, Seite 4, Leserbrief von Ingo Simson: „Der Bürgerwille darf sich ändern“
Probleme selber verursacht
Selbstverständlich ist die Demokratie gefährdet, wenn gegen die Bevölkerung dekadenweise Politiker:innenwille durchgesetzt wird. Es ist ein unglaublicher personeller und finanzieller Aufwand, wenn durch die Zivilgesellschaft Bürgervoten eingeholt werden. Politiker:innen und Parteien haben das Problem nicht, da sie ihre eigene Finanzausstattung regeln. Dadurch entsteht natürlich ein Ungleichgewicht und der Grundsatz „Alle Macht geht vom Volke aus“ wird ausgehebelt. Die Wohnungsnot und die Sachzwänge, die die zuständigen Politiker ins Feld führen, um die Nichtbebauungsentscheidung des Tempelhofer Flugfeldes zu kassieren, haben sie durch jahrelange Untätigkeit selbst verursacht. Fast würde man niedere Beweggründe vermuten. Ich bin jedenfalls nicht bereit, diesem Versagen zu folgen.
Meine Anregung: Warum plant Berlin denn nicht gemeinsam mit Brandenburg eine „Gartenstadt“ auf der grünen Wiese inklusive einer neuen S-Bahn-Station? Keine Visionen mehr oder muss man auf die Jahrhundert-Städteplanerin warten?
Stefan Schumacher/Berlin
28.08.2024