275 zufällig ausgewählte Berliner:innen diskutieren im September über die Zukunft des Tempelhofer Feldes. Während der Senat sich offensichtlich Rückenwind für seine Bebauungspläne erhofft, spricht die Initiative „100% Tempelhofer Feld“ von einer „Pseudo-Beteiligung“.
Von 20.000 wahllos angeschriebenen Bürger:innen waren knapp 1000 bereit, am Dialogprozess teilzunehmen. Aus diesen wurden 275 Menschen ausgelost, die im Juli zum Auftakttreffen zusammenkamen.
Ihre eigentliche Arbeit findet in zwei Dialogwerkstätten an zwei Wochenenden im September statt. Die Teilnehmenden sollen dort über Zukunftsperspektiven für das Tempelhofer Feld diskutieren. „Für uns ist ganz wichtig, dass die Option, dass das Feld frei bleiben kann, auch immer eine Rolle spielt“, versichert Christiane Dienel vom Nexus Institut, das den Dialogprozess organisiert. Am Ende sollen die Bürger:innen Empfehlungen für einen städtebaulichen Ideenwettbewerb aussprechen. Dieser soll schon im November starten und im Juni 2025 entschieden werden.
Weil dieser Wettbewerb schon fest terminiert ist, meinen Kritiker:innen, dass es nicht ernsthaft zur Debatte steht, die Freifläche weiterhin unbebaut zu lassen. CDU und SPD trommeln schon seit Langem für eine Teilbebauung des Feldes. „Dieser Prozess ist nicht ergebnisoffen“, beklagt die Initiative „100% Tempelhofer Feld“, die 2014 mit einem Volksentscheid die Freihaltung des Geländes erkämpft hat. Für sie ist das Verfahren „ein großer Fake“.
Jens Sethmann
Dokumentation des Dialogprozesses:
thf-dialog.berlin.de
„100% Tempelhofer Feld“:
thf100.de
28.08.2024