„Kinder, Küche, Kneipe“ heißt die Dauerausstellung im „Mitte Museum“ am Gesundbrunnen über den Alltag um 1900. Diese Ausstellung wird nun mit „Drei Zimmer, Küche, Bad“ ergänzt und fortgesetzt.
Auf das Wohnungselend in den überfüllten Mietskasernen reagierten Sozialreformer und fortschrittliche Architekten mit dem Bau von gesunden und zweckmäßigen Wohnungen. Um 1900 entstanden die ersten Wohnanlagen des Reformwohnungsbaus, in der Weimarer Republik setzten die Berliner Siedlungen des „Neuen Bauens“ weltweit soziale und architektonische Maßstäbe. Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte man, daran anzuknüpfen – im Osten mit staatlich gelenkten Wohnungsbauprogrammen, im Westen vor allem mit dem Sozialen Wohnungsbau. Dabei wurden auf beiden Seiten der Mauer auch große Teile des „alten Berlins“ abgerissen. Die Ausstellung stellt ganz knapp einige Beispiele des Berliner Wohnungsbaus aus dem heutigen Bezirk Mitte vor. Auch die typischen Wohnungseinrichtungen werden gezeigt: Stellvertretend für die verschiedenen Wohnungsbauphasen ist je eine Sitzecke der Reformwohnanlage Sickingenstraße (1895), der Siedlung an der Afrikanischen Straße (1927), der Karl-Marx-Allee (1953) und des Hansaviertels (1957) aufgebaut.
js
MieterMagazin 10/06
Mitte Museum am Gesundbrunnen,
Pankstraße 47,
Sonntag, Montag, Dienstag 13 bis 17 Uhr,
Donnerstag 13 bis 18 Uhr,
Eintritt frei
28.07.2013