„Vom Sofakissen bis zum Städtebau …“ – so launig definierte der Architekt Hermann Muthesius die programmatische Bandbreite des Deutschen Werkbundes. Vor 100 Jahren in München aus der Taufe gehoben, war es das Ziel dieses Zusammenschlusses aus Architekten, Künstlern und auch Unternehmern, die Qualität aller industriell hergestellten Produkte zu verbessern.
In einer durch Industrialisierung und Urbanisierung veränderten Welt sollte eine „harmonische Kultur“ geschaffen werden. Der Einfluss des Werkbundes, der neben dem Bauhaus als bedeutendste kulturelle Institution des letzten Jahrhunderts in Deutschland gilt, spiegelt sich in der aktuellen Ausstellung in Plakaten, Fotografien, Filmen, Möbeln, Büchern und Alltagsgegenständen wider: Architektur, Kunst und Design eines ganzen Jahrhunderts sind vertreten. Diese Reflexion über die Moderne ergänzt eine weitere zeitgleiche Ausstellung, die sich einem einzigen wegweisenden Städtebauprojekt widmet: „50 Jahre Interbau“. 1957 wurde das neue Hansaviertel im Rahmen einer Bauausstellung aus der Taufe gehoben. Anhand von bisher unveröffentlichtem Archivmaterial und einem interaktiven Modell wird erstmals umfassend die spannungsreiche Planungsgeschichte der Interbau und des Hansaviertels dargestellt.
js
MieterMagazin 10/07
Foto: AdK
„100 Jahre Deutscher Werkbund 1907/2007“, dienstags bis sonntags
11 bis 20 Uhr, Eintritt 5 Euro
(ermäßigt 3 Euro),
Sonderschau „50 Jahre Interbau 1957 – Die Geschichte der Bauausstellung“,
täglich 10 bis 20 Uhr,
Eintritt frei, beide Ausstellungen bis zum 18. November in der Akademie der Künste,
Hanseatenweg 10, Berlin-Tiergarten
15.07.2013