Nach der neuesten Analyse des Energiedienstleisters Techem sank der durchschnittliche Heizölverbrauch in Wohngebäuden binnen acht Jahren bundesweit um 13,41 Prozent. In Berlin liegt der Ölverbrauch mit 17,19 Litern pro Quadratmeter deutlich über dem bundesweiten Schnitt der 122 Vergleichsstädte.
Die bundesweite Untersuchung über den Heizölverbrauch in der Heizperiode 2005/2006 zeigte die Nord- und Ostseeanrainer in Schleswig-Holstein wie auch Berlin als Spitzenverbraucher auf. Der bundesweite Mittelwert von 15,37 Litern pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr wurde in Berlin erheblich überschritten. Auch an der Energieeinsparung in den letzten Jahren konnten die Bewohner dieser Städte nicht im gleichen Maße partizipieren. So sank der Heizölverbrauch in den ausgesuchten Vergleichsstädten seit der Heizperiode 1997/1998 um 2,38 Liter pro Quadratmeter jährlich, während er in Berlin nur um 1,92 Liter abnahm. Bundesweit wurde in jedem fünften Wohngebäude ein Verbrauch von mehr als 20 Litern ermittelt. Für verstärkte Klimaschutzmaßnahmen gibt es im Gebäudebereich daher noch ein erhebliches Potenzial, erklärt Andrea Knothe von Techem.
Der hohe Verbrauch hat auch für die Heizkosten schwere Folgen. Die Bewohner in Schleswig-Holstein müssen für eine 70 Quadratmeter große Wohnung rund 225 Euro im Jahr mehr aufwenden.
Eine weitere Untersuchung der Firma Techem zum Erdgasverbrauch brachte für Berlin ein ebenso schlechtes Ergebnis. Der Energieverbrauch für gasbeheizte Wohngebäude lag mit durchschnittlich 169,53 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr in der Heizperiode 2005/2006 nur unwesentlich niedriger als der Verbrauch ölbeheizter Wohngebäude. Im Vergleich mit zwölf ostdeutschen Kommunen war dies der Spitzenwert.
Reiner Wild
MieterMagazin 10/07
Beim Heizölverbrauch ist die Hauptstadt mit an der Spitze
Foto: Rolf Schulten
16.04.2013