Die Weiße Stadt in Reinickendorf – eine der sechs Wohnsiedlungen der 20er Jahre, die zum UNESCO-Welterbe gehören – bekommt für die denkmalgerechte Sanierung 2,25 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln. Damit soll vor allem das Brückenhaus über der Aroser Allee instandgesetzt werden.
Das Geld kommt aus dem Förderprogramm des Bundesbauministeriums zum Erhalt der UNESCO-Welterbestätten. Der Bund stellt 1,5 Millionen Euro bereit, das Land Berlin steuert 750000 Euro bei. Die „Deutsche Wohnen AG“, die über ihr Tochterunternehmen Fortimo Eigentümerin der Weißen Stadt ist, freut sich über die Förderung und kündigt darüber hinausgehende Anstrengungen an: „Wir werden insgesamt in die gut 1000 Wohnungen der Weißen Stadt mehr als 10 Millionen Euro investieren“, sagt Michael Zahn, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Wohnen. Sein Unternehmen bekam bereits im letzten Jahr aus demselben Programm eine Förderung für die Hufeisensiedlung.
Die Weiße Stadt wurde 1929 bis 1931 unter dem offiziellen Namen „Großsiedlung Schillerpromenade“ nach Entwürfen der Architekten Otto Rudolf Salvisberg, Wilhelm Büning und Bruno Ahrends gebaut und ist als großstädtische Siedlung ein Musterbeispiel für den modernen Wohnungsbau jener Zeit. Markanteste Gebäude der bis auf wenige Farbakzente ganz in weiß gehaltenen Siedlung sind die beiden turmartigen Torhäuser beiderseits der Aroser Allee und das fünfgeschossige Brückenhaus, das die Allee überspannt.
Gerade das Brückenhaus ist extrem sanierungsbedürftig. Das Dach und die Fenster sind undicht, die Wände haben Risse und viele Balkone sind gesperrt. Der Putz bröckelt und die Fassade ist schon längst nicht mehr weiß, sondern grau. Diese auf jahrelange Vernachlässigung zurückzuführenden Mängel werden als erstes mit Hilfe der jetzt bewilligten Förderung beseitigt. Die Sanierung soll noch in diesem Jahr beginnen und 2014 beendet sein.
Jens Sethmann
MieterMagazin 10/10
In der Weißen Stadt in Reinickendorf werden 1000 Wohnungen auf Vordermann gebracht
Foto: Jens Sethmann
04.04.2013