Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Betr.: MieterMagazin 8+9/2017, Seite 21, Jens Sethmann:
„Volksentscheid zum Flughafen Tegel – Populismus auf dem Rücken der Geplagten“
Fehl am Platz
Vom MieterMagazin erwarte ich Informationen rund ums Wohnen. Ihre Beeinflussung Ihrer Mitglieder auf anstehende politische Entscheidungen zum Flughafen Tegel ist fehl am Platz.
Brigitte Wölk per E-Mail
Tendenziöser Artikel
Vom Mieterverein erwarte ich als Mitglied Beratung und Unterstützung in Mietrechtsfragen. Was ich nicht erwarte, sind Stellungnahmen und Empfehlungen zu verkehrspolitischen Fragen. Gleich zu Anfang des Artikels wird eine eindeutige Stellungnahme beziehungsweise Empfehlung ausgesprochen: „Der Berliner Mieterverein (BMV) spricht sich für Schließung aus und empfiehlt, mit Nein zu stimmen.“ Der Mieterverein ist ein Verein mit Vereinsmitgliedern. Wird durch diesen ein politischer Standpunkt beziehungsweise eine Empfehlung ausgesprochen, muss dies die Meinung der Mitgliedermehrheit darstellen. Ich kann mich nicht erinnern, zur Offenhaltung/Schließung von Tegel nach meiner Meinung gefragt worden zu sein. Die Stellungnahme und Empfehlung ist Teil eines tendenziösen und zum Teil sachlich falschen Artikels einer Einzelperson, die nicht durch die Mitglieder autorisiert ist. Bitte unterlassen Sie es zukünftig, im Namen der Vereinsmitglieder zu Themen Stellung zu nehmen oder Empfehlungen zu geben, die den Mieterverein nichts angehen.
Axel Lopeta per E-Mail
Der Volksentscheid zum Flughafen Tegel weist nicht nur verkehrs-, sondern auch wohnungspolitische Aspekte auf: Eine Schließung ist verbunden mit dem Ende der Lärmbelastung von 300 000 Einwohnern, die in den Ein- und Ausflugschneisen wohnen. Weiter ist beabsichtigt, auf dem Gelände 9000 Wohnungen zu bauen, die die Stadt bekanntermaßen dringend braucht. Diese beiden Gesichtspunkte, die im Interesse der Berliner Mieter liegen – und die im Beitrag des MieterMagazins auch benannt werden – haben den Vorstand des Berliner Mietervereins zu der Empfehlung veranlasst, dem Weiterbetrieb des Flughafens Tegel nicht zuzustimmen.
Die Redaktion
Betr. MieterMagazin 7/2017, Seite 14, Jens Sethmann:
„Wohnungskäufe, Vorkaufsrecht, Enteignung – Berlin kauft sich zurück”
Hausgemachte Probleme
Die neue Entwicklung in Berlin überrascht nicht. Der vorherige Bürgermeister Klaus Wowereit hatte zwar eine Tagung initiiert („Demografischer Wandel = Problem + Chance“) und dazu sogar den Stadtbau-Senator aus Wien eingeladen, gelernt hat er von ihm aber nichts. Wien wächst schon seit dem Jahr 2000 um jährlich 20 000 Einwohner – und hat seine Bevölkerung durch ein enormes soziales Wohnungsbauprogramm dennoch untergebracht, während der Berliner Senat noch lange Zeit Wohnungsverkäufe in Privathand und die Vergabe des Berliner Baulandes nach dem Meistbieter-Modus betrieben hat – statt sich an sozialen Konzepten zu orientieren, die durch nachbarschaftliche Hilfen auch noch die Pflegekassen entlastet hätten. Die heutige Wohnungsnot, besonders an kleineren, bezahlbaren Wohnungen und an zeitgemäßen Gemeinschaftswohnlösungen, ist hausgemacht und von den Politikern der früheren Legislaturperioden verschuldet. Bedauerlicherweise müssen Senatoren trotz irrwitziger Altersbezüge ihren mangelnden Sachverstand nicht verantworten und für angerichtete Schäden auch nicht juristisch geradestehen.
S. Gärtner per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 7/2017, Seite 8, Birgit Leiß: „Bundeskartellamt hat Heizungsablesedienste untersucht – Rendite auf dem Rücken der Mieter“
Konkurrenzloser Service
Auch in der Art des Kundenkontaktes spiegelt sich wider, dass „ista“, einer der beiden im Artikel genannten Marktführer, offensichtlich keine Konkurrenz zu fürchten hat. Als ich zu einem im Treppenhaus angekündigten Wasserzählereichungstermin (zwischen 12 und 14 Uhr) nicht anwesend sein konnte, weil berufstätig, war ich nicht weiter beunruhigt – in der Vergangenheit ist es stets möglich gewesen, den Folgetermin durch Kontaktaufnahme zur entsprechenden Firma auf den Nachmittag oder frühen Abend zu legen. Nicht so dieses Jahr. Die Firma, die auf der Karte im Briefkasten samt Folgetermin (wieder tagsüber) vermerkt war, war weder telefonisch noch per E-Mail zu erreichen. Daraufhin habe ich bei der ista-Hotline angerufen. Dort teilte man mir mit, dass man mir weder eine Kontaktaufnahme zu der Firma ermöglichen könne noch dass es vorgesehen sei, Nachmittags- oder Abendtermine zu verabreden. Ich habe daraufhin einem Nachbarn meinen Hausschlüssel gegeben und einen Hinweis an meine Wohnungstür geheftet. Gekommen ist zu dem auf der Karte genannten Termin dann aber auch niemand.
Helga Hinze per E-Mail
18.09.2017