Die unter „Leserbriefe“ abgedruckten Beiträge sind Meinungsäußerungen von Leserinnen und Lesern zu Berichten im MieterMagazin und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.
Betr.: MieterMagazin 8/2020, Seite 8, Rosemarie Mieder:
„Monitoring Soziale Stadtentwicklung – Brennpunkte verhindern“
Das Geld kommt vom Land
Das Programm „Stärkung Berliner Großsiedlungen“ ist kein Bundesprogramm, sondern ein neues Förderprogramm des Landes Berlin. Es wurde durch die SPD-Fraktion im Konsens mit der Koalitionsfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus und mir als Fachsprecherin für das Programm Soziale Stadt/QM-Gebiete bei den letzten Haushaltsverhandlungen für 24 Berliner Großwohnsiedlungen eingerichtet. Diese Großsiedlungen lagen bislang außerhalb der Städtebaufördergebiete.
Bettina Domer (SPD), Mitglied des Abgeordnetenhauses
Danke für die Richtigstellung.
Die Redaktion
Betr.: MieterMagazin 5/2020, Seite 12, Birgit Leiß:
„Prenzlauer Allee 43 – Vorkaufsrecht versemmelt“
Dem Gemeinwohl verpflichtet
Ich nehme Ihren Artikel zum Anlass, einmal zu bündeln, was einige Entscheidungen des Baustadtrats Vollrad Kuhn (Bündnis 90/Die Grünen) in Pankow betrifft.
Auf der Prenzlauer Allee 43 wurde für ein Haus im Milieuschutzgebiet „das Vorkaufsrecht versemmelt“, heißt es im MieterMagazin 5/2020. Leider „fehlte dem Fachbereich das Personal“, sagt Vollrad Kuhn. Aber Pankow sei ohnehin Schlusslicht bei der Ausübung des Vorkaufsrechts, schreibt Ihre Autorin Birgit Leiß. Also wohl eher nicht „versemmelt“, sondern bewusst ausgesessen zum Wohle der Immobilienspekulanten.
Das Kino Colosseum an der Schönhauser Allee meldet Insolvenz an. Es darf abgerissen werden, um einen Büro- und Kongresskomplex dort zu errichten. Vollrad Kuhn hat den Bauvorbescheid positiv beantwortet, „auch unter Rücksicht auf bestehenden Denkmalschutz“. Die Schönhauser Allee 69 liegt im Milieuschutzgebiet. Trotzdem darf umgewandelt werden in Eigentumswohnungen, die Mieter werden vertrieben, es wird verdichtet durch den Bau eines Wohnatelierhauses. Zwölf Bäume wurden dafür gefällt – Genehmigung seitens des „grünen“ Bezirksstadtrats Kuhn und seiner Behörde.
Im südlichen Bereich von Prenzlauer Berg zwischen Torstraße und Königstadt wird massiv verdichtet, Bäume wurden gefällt und Sträucher gerodet. So im engen Hinterhof der Torstraße 39, wo jetzt noch ein vor allem für Gewerbe vorgesehenes Gebäude errichtet wird, genehmigt von Vollrad Kuhn.
Soweit in diesem Areal überhaupt Wohnungen entstehen, werden Menschen mit Durchschnittseinkommen sich diese nicht leisten können.
Und noch eine Kleinigkeit, aber durchaus ebenfalls bezeichnend, bezüglich wildwüchsig aufgestellter Geldautomaten (MieterMagazin 6+7/2020, Seite 25): In der Schliemannstraße sei kein Einschreiten gegen einen dort vor einer restaurierten Eingangstür aufgestellten Geldautomaten erforderlich, „versichert Stadtrat Kuhn“.
Mir scheint, es wird Zeit, Herrn Kuhn darauf aufmerksam zu machen, dass er eigentlich auch einem Gemeinwohl, nicht nur Kapitalinteressen verpflichtet ist. In jedem Fall könnte es sich lohnen, seine Baupolitik genauer unter die Lupe zu nehmen.
R. Nünning per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 8/2020, Seite 13, Birgit Leiß:
„Habersaathstraße 40-48 – Kampf um die Papageienplatte“
An die eigene Nase fassen
In diesem Beitrag wird Mittes Baustadtrat Ephraim Gothe (SPD) zitiert mit den Worten: „Der Vermieter hat in der Vergangenheit sehr eindrücklich unter Beweis gestellt, dass er keine soziale Verantwortung gegenüber seinen Mietern verspürt.“ Der Herr Baustadtrat sollte sich allerdings lieber an seine eigene Nase fassen, beziehungsweise an die seiner „Sozialdemokratischen Partei“. War sie es doch, die in Regierungskoalition mit der „Partei des Demokratischen Sozialismus“ das kommunale Eigentum Papageienplatte gegen die Interessen der Mieter für schlappe 2 Millionen Euro verkauft hat. Man kann sich gar nicht genug fremdschämen angesichts solcher Scheinheiligkeit.
B. Peitsch per E-Mail
Betr.: MieterMagazin 8/2020, Seite 14, Birgit Leiß:
„Lübecker Straße 40 – Lautes Sprechen im Treppenhaus verboten“
Kurios?
Nicht „kurios“ (so das Wort Ihrer Autorin) finde ich den Umstand, dass der Vermieter laute, endlose Gespräche per Vorschrift im Treppenhaus unterbinden will. Das ist keine schlechte Idee in hallenden Treppenhäusern. Das wünscht sich mancher Mieter, wenn bei Mitbewohnern Einfühlungsvermögen und Rücksicht fehlen. Wesentlich „kurioser“ ist, was dieser Vermieter sich sonst leistet.
C. Allyn per E-Mail
28.09.2022