Katharina Mayer ist seit Juli 2020 Koordinatorin für Mietfragen und Wohnungspolitik im Bezirksamt Neukölln. Eine Stelle mit einem solchen Aufgabenbereich gibt es in keinem anderen Bezirk.
Mietermagazin: Warum entschied man sich in Neukölln, eine solche Stelle einzurichten?
Katharina Mayer: Die Mietenproblematik ist bei uns allgegenwärtig. Darauf wollte man reagieren, indem man den Mieterinnen und Mietern im Bezirk eine Ansprechpartnerin zur Seite stellt – auch über die Grenzen der Milieuschutzgebiete hinaus. Ich bin also eine Orientierungshilfe bei allen Wohnungsfragen.
Mietermagazin: Das heißt: Man kann sich direkt an Sie wenden, wenn man zum Beispiel leerstehende Wohnungen melden will oder von Verdrängung betroffen ist?
Katharina Mayer: Ja genau, ich leite das Anliegen gegebenenfalls an die richtige Stelle weiter. In Vorkaufsfällen informiere ich Mieter in den betroffenen Häusern und biete meine Unterstützung an. Bei Bedarf organisiere ich auch Hausversammlungen. Kürzlich ging es da zum Beispiel um den Fall einer Umwandlung vor Festsetzung des Milieuschutzgebietes.
Mietermagazin: Mit welchen Anliegen haben Sie es am häufigsten zu tun?
Katharina Mayer: Einer meiner Schwerpunkte ist die Unterstützung der Hausgemeinschaften beim Vorkaufsrecht. Das heißt, ich begleite durch das komplexe Verfahren und gebe auch Tipps, welche Genossenschaften die Mieterinnen und Mieter kontaktieren können. Womit ich ebenfalls häufiger zu tun habe, sind Beschwerden über Wohnungsmängel. Wenn es nicht in die Zuständigkeit der Bau- und Wohnungsaufsicht fällt, leite ich das an die bezirkliche Mieterberatung weiter, mit der ich in engem Kontakt stehe.
Interview: Birgit Leiß
20.09.2021