Sorgen um die Zukunft, undurchschaubare Betriebskostenabrechnungen und aktuelle Probleme im Gebäude machen den Wohnungsmieter:innen im Park-Center, einem Einkaufscenter am nördlichen Ende des Trepower Parks zu schaffen.
Wohnen im Einkaufszentrum – das hört sich ungewöhnlich an. Und natürlich stellen die Wohnungsmieter:innen des Treptower Park-Zentrums ihre Möbel nicht zwischen Schuhgeschäften, Modeläden oder Discountern auf. Doch zu den 24000 Quadratmetern Gewerbemietfläche des Centers kommen 2200 Quadratmeter Wohnfläche hinzu. Die befinden sich in den angrenzenden Häusern in der Beermannstraße 2 und 5. Wohnen in einkaufsgünstiger Lage, könnte man sagen. Allerdings gibt es beispielsweise Lebensmittel schon lange nicht mehr, seitdem der Real-Supermarkt im Center 2022 dichtgemacht hat.
Auch die Probleme mit dem Vermieter, der Kintyre Management GmbH, sind groß. Vor allem die unklaren Aussagen zum Fortbestand der Mietwohnungen angesichts der Umgestaltung des Park-Centers beunruhigen die im Gewerbegebäude Wohnenden. „Informationen bekommen wir nur über irreführende Artikel aus der Presse“, sagt eine der Sprecherinnen der Park-Center-Mieterinitiative. Neben ungenauen und falschen Nebenkostenabrechnungen macht den Mieterinnen und Mietern zu schaffen, dass Heizung und Warmwasser gelegentlich über ein ganzes Wochenende komplett ausfallen. Obendrein stehen die hygienischen Verhältnisse und Sicherheitsrisiken in der Kritik, da wohnungslose und hilfebedürftige Menschen sich hinter dem Park-Center in der Matthesstraße Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen haben.
Im Juni hat die Initiative Politiker:innen und die Presse zu einem Vor-Ort-Termin eingeladen, um die Zustände zu begutachten. Katalin Gennburg (MdA) und Gregor Gysi (MdB) von der Linken haben sich daraufhin als in Treptow-Köpenick direkt gewählte Abgeordnete an Kintyre gewandt und um Auskunft über den aktuellen Stand der Nahversorgung und der weiteren Nutzung des Park-Centers gebeten. Immerhin gab Kyntire ebenfalls im Juni bekannt, dass Ende 2025 ein Edeka-Supermarkt einziehen wird und die ehemals von der Real-Filiale verwendeten großen Flächen im Erd- und Tiefgeschoss des Gebäudes nutzen will. Außerdem wolle man den „Gemeinwohl-Gedanken“ fördern. Neben dem schon ansässigen KungerKiezTheater sollen ein Stadtteilladen, eine Fahrradwerkstatt und ein Repair-Café kommen.
Bezweifelt darf allerdings werden, dass die Mieterinnen und Mieter im Repair-Café die defekten Aufzüge und die Heizung reparieren lassen können.
Stefan Klein
25.09.2024