In diesem Jahr wäre Bruno Taut 125 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass hat der Werkbund ein Buch über den Architekten herausgegeben, der mit seinen Wohnsiedlungen entscheidend dazu beigetragen hat, dass Berlin in den 20er Jahren zu einer Stadt der Moderne geworden ist. In dem Buch wird Bruno Taut als „der für Berlin wichtigste Architekt nach Schinkel“ bezeichnet.
Die Geschichte jedes Berliner Taut-Hauses wird im Hauptteil des Bandes mit Lageplänen, Grundrissen, historischen und aktuellen Fotos ausführlich dargestellt. Der 1880 in Königsberg geborene Taut hat in seiner Zeit als Chefarchitekt der gewerkschaftlichen Wohnungsbaugesellschaft GEHAG 1924 bis 1932 in Berlin über 10.000 Wohnungen gebaut, darunter die Hufeisensiedlung, die Siedlung „Onkel Toms Hütte“ und die Wohnstadt Carl Legien – aber auch viele kleinere, weniger bekannte Wohnanlagen. Taut legte großen Wert auf klare Formen und kräftige Farben – innen wie außen. Vor den Nazis musste Taut fliehen. Er starb 1938 im türkischen Exil. Die farbigen Fassaden wurden als „entartet“ vielfach grau übertüncht. Die Restaurierung von Tauts Bauten dauert zum Teil heute noch an.
js
MieterMagazin 11/05
Deutscher Werkbund Berlin (Hg.),
Winfried Brenne:
Bruno Taut – Meister des
farbigen Bauens in Berlin,
Verlagshaus Braun,
Berlin 2005, 170 Seiten, 19,90 Euro,
ISBN 3-935455-82-8
01.08.2013