Die Sonderausstellung „Zwischen Drinnen und Draußen“ im Panke-Museum widmet sich der Entstehung von Treppenhäusern und Fluren in Mietshäusern aus der Zeit um 1900. Auf zahlreichen Fotos werden prachtvolle Berliner Wohnhaustreppen vorgestellt, die oft hinter unscheinbaren Mietshausfassaden ein Schattendasein im wahrsten Sinne des Wortes führen.
Kreisrunde, ovale, rechteckige, quadratische Treppenaugen – so heißt der unbebaute Luftraum in der Mitte, um den sich die Treppe nach oben windet – gibt es zu bestaunen. Auch Details wie äußerst kunstvolle Treppengeländer, wuchtige, geschnitzte Figuren am Treppenantritt und farbige Fenster sowie Wand- und Bodenfliesen sind zu bewundern. Der Besucher bekommt einen sinnlichen Gesamteindruck davon, mit welcher Finesse ein Aufgang zu einer Wohnung in Szene gesetzt werden kann. Nicht zuletzt spielte damals die Dekorationsmalerei eine entscheidende Rolle. Das fast schon vergessene Handwerk dieses Berufszweigs wird deshalb exemplarisch vorgestellt – mit all seinen Pinseln, Quasten, Tupfenborsten, Schabern, Schablonen, Bordürenrollen, Schälchen und Farben – ein ausuferndes Werkzeugarsenal, das auch davon zeugt, wie viel Handarbeit in den Treppenhäusern steckt.
js
MieterMagazin 11/06
Foto: Konrad Wargowske
Panke-Museum, Heynstraße 8, Pankow,
Dienstag, Donnerstag, Sonntag 10 bis 18 Uhr (feiertags geschlossen),
bis 6. Mai 2007, Eintritt frei
28.07.2013