Die weltweiten Klimaveränderungen beeinflussen die Gesundheit der Menschen in den Städten und stellen auch Berlin vor Probleme. „Klimaschutz ist die Herausforderung für die nächsten Jahre“, verkündete Katrin Lompscher, Berlins Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, bei der Vorstellung des neu berufenen Klimaschutzrates.
Der Klimaschutzrat, bestehend aus 16 Mitgliedern, löst den bislang sogenannten Energiebeirat ab. Senatorin Lompscher erhofft sich von dem neuen Gremium Unterstützung bei der Umsetzung des Landesenergieprogramms zur weiteren Reduzierung der CO2-Emissionen, bei der Erstellung des Energiekonzepts Berlin 2020 und beim Klimafolgenmanagement. Zum Klimaschutzrat gehören zahlreiche hochkarätige Wissenschaftler. Prof. Dr. Edda Müller, Mitglied im Verwaltungsrat der Stiftung Warentest, vertritt beispielsweise die Interessen der Verbraucher. Erstaunlich allerdings ist, dass mit Dr. Andreas Schnauß und Ingrid Dannbeck gleich zwei Vertreter der Energiekonzerne Vattenfall und GASAG im Klimaschutzrat vertreten sind. „Denen geht es vor allem um Umsätze, nicht um Verbraucherschutz“, befürchtet Ludwig Burkardt, Vorstandsmitglied des Verbandes Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU). Reiner Wild, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Berliner Mietervereins, der bisher die Mieterinteressen im Energierat vertrat, plädiert für firmenunabhängige Fachkompetenz im Klimaschutzrat und ist ebenfalls verwundert über die Präsenz der Energieproduzenten. Dr. Marie-Luise Dittmar, Pressesprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, ist anderer Meinung: „Die Energiekonzerne sind dabei, weil sie eine Menge für den Klimaschutz tun.“ Dass sie auch für einen beträchtlichen Teil der Emissionen verantwortlich sind, ist für sie kein Thema.
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 11/07
„Den Energiekonzernen geht es um den Umsatz“: BBU-Chef Burkardt
Foto: bbu
16.04.2013