Im Rahmen des Klimaschutzpakets hat die Bundesregierung beschlossen, die energiehungrigen Nachstromspeicherheizungen aus dem Verkehr zu ziehen. Bis 2020 soll das letzte Gerät dieser Art verschwunden sein. Anreize zum Austausch soll eine Förderung schaffen.
Das Bundesbauministerium fördert mit einem neuen Programm den freiwilligen Austausch von Nachtstromspeicherheizungen durch energieeffiziente, klimafreundliche Alternativen. „Je früher auf moderne, effiziente Heizungen umgestellt wird, desto mehr Energiekosten können eingespart werden und desto besser ist das für unsere Umwelt und das Klima“, erklärte Bundesbauminister Tiefensee. Eigentümer von Mehrfamilienhäusern können Zuschüsse in Höhe von 250 Euro pro außer Betrieb genommenem Ofen erhalten. Pro Eigentümer ist die Förderung auf 50 Wohnungen beschränkt. Die Maßnahme muss in den Jahren 2008 oder 2009 durchgeführt werden. Fördernehmer müssen sich zu einer wissenschaftlichen Auswertung bereit erklären. Antragschluss ist bereits der 30. November 2008 beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in Bonn.
In Deutschland gibt es derzeit noch circa 1,4 Millionen Wohnungen mit Nachtstromspeicherheizungen. Ein unmittelbares Verbot dieser energieaufwändigen Heizungen wurde nicht beschlossen. Bis zum Jahr 2020 müssen jedoch nach der neuen Energieeinsparverordnung, die dem Bundesrat zur Beschlussfassung vorliegt, Nachtstromspeicherheizungen in Mehrfamilienhäusern mit mindestens sechs Wohneinheiten außer Betrieb genommen werden. Der Ersatz einer elektrischen Heizung durch eine Gasheizung koste in einem Einfamilienhaus rund 18.500 Euro, in einem Mehrfamilienhaus mit sechs Parteien etwa 36.000 Euro, heißt es.
Dass die Förderbeträge angesichts der Kosten wirklich einen Anreiz darstellen, darf bezweifelt werden. Für Mieter wird es beim Austausch zu Mieterhöhungen kommen, die mit dieser öffentlichen Förderung auch nicht wesentlich reduziert werden.
rw
MieterMagazin 11/08
Die vom Staat gesetzten Anreize zum Austausch von Nachtstrom-
speicherheizungen sind dürftig
Foto: photon-pictures.com
04.06.2018