München ist mit weitem Abstand die Stadt mit den höchsten Mieten in Deutschland. Im Westteil Berlins liegen sie sieben Prozent unter dem Bundesdurchschnitt, im Ostteil der Stadt zwölf Prozent. Das ergab eine Vergleichsstudie über bundesdeutsche Mietspiegel des Hamburger Forschungsinstitutes F+B.
Mietwohnungen sind in Deutschlands Süden weitaus teurer als anderswo. München und einzelne Umlandgemeinden behaupten unangefochten die Spitzenpositionen beim bundesdeutschen Mietenvergleich. In München liegt das Mietniveau einer 65 Quadratmeter großen „Musterwohnung“ um 71 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Besonders krass ist die Abweichung bei Altbauten. Je jünger die Wohnung, desto geringer die Unterschiede bei den größten Städten. Zwischen 20 und 30 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegen die Mieten in Wiesbaden, Stuttgart, Köln und Düsseldorf. In Hamburg, Frankfurt/Main, Freiburg und Mainz müssen 15 Prozent mehr gezahlt werden, Brandenburg an der Havel sowie Eberswalde liegen hingegen mit 3,50 Euro pro Quadratmeter im Monat rund 40 Prozent unter dem Bundesmittel. Im Vergleich zum deutschen Mittelwert von 5,84 Euro pro Quadratmeter und Monat nettokalt liegen die Mieten im Osten der Republik zumeist darunter. Lediglich der Mietspiegel von Jena weist um 13 Prozent höhere Mieten aus. Teurer als Berlin-Ost sind Rostock, Radebeul, Potsdam, Greifswald, Wismar, Halle, Schwerin, Dresden und einige Berliner Umlandgemeinden wie Hennigsdorf, Ludwigsfelde und Bernau. Im Osten sind die Mieten der Altbauten inzwischen teurer als die Wohnungsbestände aus den DDR-Wohnungsbauprogrammen. Im Westen hingegen gilt überwiegend: Je jünger die Wohnung, desto teurer.
Von den 1564 Orten in Deutschland mit mehr als 10.000 Einwohnern verfügen 505 Gemeinden – das sind 32 Prozent – über einen Mietspiegel. Nicht alle werden regelmäßig herausgegeben. Ab einer Größe von 20.000 Einwohnern verfügt jede zweite Gemeinde über einen Mietspiegel. Von den 80 Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern sind elf ohne Mietspiegel. Hannover wird als vorletzte Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern ohne Mietspiegel dank Rechtsprechung des Sozialgerichts zur Richtwertfestlegung für ALG-Mietkostenübernahmen demnächst ebenfalls einen Mietspiegel herausgeben.
rw
MieterMagazin 11/09
In Wismar sind die Mieten höher als in Ost-Berlin
Foto: Paul Glaser
Der F+B-Mietspiegelindex 2009
ist für 25 Euro erhältlich bei F+B,
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05.06.2013