Erstmals hat die Hamburger Beratungsgesellschaft Analyse & Konzepte im Rahmen ihres jährlichen „Servicemonitor Wohnen“ neben der Zufriedenheit der Mieter mit den Leistungen ihrer Vermieter auch die Aktivitäten von Mietern in sozialen Netzwerken erfasst. Als Instrument der Wohnungssuche haben sich soziale Netzwerke allerdings noch nicht etabliert.
72 Prozent der befragten Mieter nutzen das Telefon, wenn sie ihren Vermieter kontaktieren – auch wenn E-Mail und Internet immer beliebter werden. Mit der Erreichbarkeit ihrer Vermieter und mit der Zeitspanne, in der diese auf Anfragen reagieren, sind die Mieter zufrieden. Facebook & Co. spielen bei der Kontaktaufnahme nur eine marginale Rolle, auch wenn für Singles und Paare unter 30 die Nutzung sozialer Netzwerke heute selbstverständlich ist. 73 bis 78 Prozent von ihnen nutzen sie, bei Familien mit Kindern sind es immer noch 50 Prozent. Mehr als jeder zweite der befragten Mieter ist täglich in einem sozialen Netzwerk unterwegs, fast jeder dritte loggt sich sogar mehrmals täglich ein. Für den Kontakt mit dem Vermieter finden allerdings 89 Prozent der Mieter soziale Netzwerke ungeeignet. Auf die Frage, ob sie soziale Netzwerke auch für die Wohnungssuche nutzen würden, antworteten 58 Prozent der Nutzer mit „Ja, auf jeden Fall“ und 18 Prozent mit „Ja, wahrscheinlich“. Ein kategorisches „Nein“ kam von 24 Prozent der Befragten.
Viele Unternehmen beobachten den Trend zu sozialen Netzwerken mit Interesse. „Ihre Bedeutung für Wohnungsunternehmen muss jedoch differenziert betrachtet werden“, erklärt Bettina Harms, Geschäftsführerin von Analyse & Konzepte, diplomatisch. „Die Unternehmen müssen sich dabei im Klaren sein, dass bei sozialen Netzwerken andere Themen im Vordergrund stehen und man darüber hinaus nur einen Teil der Zielgruppen erreichen kann.“
Rainer Bratfisch
MieterMagazin 11/13
Grafik: Analyse & Konzepte, Hamburg
27.11.2013