Stolz feierte die Wohnungsbaugesellschaft Degewo Ende September das Richtfest für den ersten kommunalen Wohnungsneubau seit zehn Jahren. Bereits im Mai nächsten Jahres können die ersten Mieter einziehen – sofern sie bereit sind, bis zu 12 Euro warm für eine Wohnung am südlichen Stadtrand auszugeben.
Das Quartier um die Waldsassener Straße in Marienfelde wird von Hochhäusern, aber auch von Grünflächen geprägt. Die Degewo, die hier bereits 2400 Wohnungen besitzt, hat den Kiez im Bezirk Tempelhof-Schöneberg daher in „Mariengrün“ umgetauft. An der Waldsassener Straße/Ecke Pfabener Weg baut sie nun 52 Wohnungen zwischen 38 und 112 Quadratmetern. Man sei mit dem Rohbau früher als geplant fertig geworden, verkündete die Degewo beim Richtfest, zu dem auch der Stadtentwicklungssenator gekommen war: „Ich freue mich sehr, dass hier zügig und effektiv gearbeitet worden ist – mit Neubau entlasten wir den angespannten Wohnungsmarkt“, sagte Michael Müller (SPD).
Besonders günstig sind die Wohnungen mit durchschnittlich 8,50 Euro nettokalt pro Quadratmeter allerdings nicht. Zwischen 7 und 9,50 Euro wird je nach Lage und Verkehrsbelastung verlangt, dazu kommen noch Nebenkosten von circa 2,57 Euro. „Im Moment kann man nicht günstiger bauen, wir finanzieren das Projekt ausschließlich über Eigenmittel“, erklärte Unternehmenssprecherin Isabella Canisius. Angeboten werden überwiegend Ein- und Zweizimmerwohnungen, alle mit Balkon oder Garten. Die Wohnungen sind barrierearm, neun werden behindertengerecht ausgestattet sein.
Insgesamt investiert die Degewo rund 5,7 Millionen Euro. Die reinen Baukosten sind mit 1444 Euro pro Quadratmeter kalkuliert, mit Bauneben- und Grundstückskosten kommt man auf 2000 Euro für den Quadratmeter Neubau. Mit Vermietungsschwierigkeiten rechnet die Degewo nicht. Bereits jetzt hätten sich doppelt so viele Interessenten gemeldet wie Wohnungen vorhanden sind.
Mit Mariengrün startet die Degewo ihr ehrgeiziges Neubau-Programm. Bis zum Jahr 2020 sind insgesamt 3500 neue Wohnungen geplant, davon 800 am Rande des Tempelhofer Feldes.
Birgit Leiß
MieterMagazin 11/13
Neubaurichtfeste sorgen bei Stadtentwicklungssenator Müller (zweiter von links) regelmäßig für gute Laune
Foto: Cathrin Bach
21.12.2016