Die deutsche Hauptstadt hat nicht nur einen Zoo und einen Tierpark, sie hat gleich mehrere Opernhäuser, mehrere Universitäten mit beinahe identischen Fakultäten, mehrere Museen mit ganz ähnlichen Sammlungsschwerpunkten, mehrere Kongresszentren. Die liegen jeweils im Ost- und im Westteil der Stadt. Entstanden sind sie vor einem besonderen historischen Hintergrund: Das „doppelte“ Berlin ist Ergebnis des Kalten Krieges – einer Zeit, in der beide Teile Vorzeigestädte sein wollten: Der Osten die „Hauptstadt der DDR“ als Versuchsfeld sozialistischer Stadtplanung und -entwicklung, der Westen als sich modern und weltoffen gebendes Schaufenster der Marktwirtschaft.
In diesem von der Stiftung Berliner Mauer herausgegebenen Sammelband stellen Autoren die Entwicklung dar und machen sie an ganz konkreten Orten und baulichen Ensembles deutlich. Besonders interessant: Ein großer Teil der im Buch verwendeten Pläne und Bilder wird erstmals veröffentlicht.
rm
MieterMagazin 11/14
Günter Schlusche, Verena Pfeiffer-Kloss, Gabi Dolff-Bonekämper, Axel Klausmeier (Hg.): Stadtentwicklung im doppelten Berlin. Berlin, 2014, 39,90 Euro
17.11.2014