Berliner Mieter müssen für die Nebenkosten wesentlich tiefer in die Tasche greifen als der bundesweite Durchschnitt. Das belegt der neue Betriebskostenspiegel, den der Deutsche Mieterbund (DMB) kürzlich vorgelegt hat.
Für die – nicht rechtsverbindliche – Übersicht hat der DMB Tausende von Betriebskostenabrechnungen aus dem Jahr 2013 ausgewertet. Demnach zahlen bundesdeutsche Mieter durchschnittlich 2,19 Euro pro Quadratmeter im Monat für die warmen Betriebskosten. Das ist exakt so viel wie im Jahre 2009. Rechnet man alle denkbaren Betriebskostenarten zusammen – nicht in jedem Haus gibt es einen Aufzug oder Kabelfernsehen – kann die sogenannte zweite Miete bis zu 3,26 Euro pro Monat betragen.
Teurer geworden sind vor allem Heizung und Warmwasser. Auf diese Posten entfallen fast 70 Prozent der Nebenkosten. Der Anstieg auf jetzt 1,51 Euro sei zum einen auf die kalten Wintermonate Anfang 2013 zurückzuführen, heißt es beim DMB. Zum anderen sind die Preise für Gas und Fernwärme um 1,3 beziehungsweise 2,8 Prozent nach oben geklettert.
In Berlin ist dagegen ein gegenteiliger Trend zu beobachten. Nach der Berliner Betriebskostenübersicht, die mit dem aktuellen Mietspiegel vorgelegt wurde, sind hier die kalten Nebenkosten das Problem. Von 2011 auf 2013 sind sie um rund zehn Prozent gestiegen. Verteuert haben sich fast alle Kostenarten, allen voran die
Grundsteuer. 29 Cent zahlen die Hauptstädter im Schnitt für diese kommunale Steuer, bundesweit sind es nur 18 Cent. Für Wasser/Abwasser werden in Berlin 45 Cent fällig, das sind immerhin 11 Cent mehr als im Bundesdurchschnitt. Bei Heizung und Warmwasser liegen die Hauptstädter dagegen unter dem Durchschnitt (1,15 Euro). Insgesamt müssen die Berliner 2,77 Euro für die Nebenkosten aufbringen.
Die regionalen Unterschiede seien eben groß, heißt es dazu beim DMB. Jede Kommune kann die Höhe der Abgaben für Müllabfuhr, Grundsteuer, Straßenreinigung und so weiter selber festlegen. Für die Betriebskostenabrechnung 2014 gibt der DMB eine erfreuliche Prognose ab: Dank gesunkener Energiepreise und eines ausgesprochen milden Winters können viele Mieter mit niedrigeren Betriebskosten und sogar mit Rückzahlungen rechnen.
Birgit Leiß
04.01.2018