„Teure Mieten abschaffen!“ verkünden seit einigen Monaten Plakate im öffentlichen Raum. Dahinter steckt der vom Unternehmer Hamid Djadda gegründete Verein Erste Sahne e.V., ein „Verein zur Senkung Deiner Miete“, wie es auf dessen Website heißt.
Wie das gehen soll, erläutert der iranischstämmige Wahlberliner in einem Buch. Private, gemeinnützige Stiftungen sollen Häuser ankaufen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und die Immobilien langfristig dem Markt zu entziehen. Nun ist diese Idee nicht neu. Es gibt solche Stiftungen. Neu ist allenfalls, das notwendige Kapital über den Verein „Erste Sahne“ zu akquirieren und als Darlehen zu vergeben. Das Geld soll dabei nicht nur über Spenden und Mitgliedsbeiträge, sondern auch über die Erlöse aus dem Buch sowie dem Verkauf von Merchandising-Produkten wie Wohn-Talern aus Marzipan oder Luxus-Klopapier für 19,80 Euro zusammenkommen. Die Darlehen werden über die Miete zurückgezahlt und wieder in neue Ankäufe gesteckt. Da niemand Profit erwirtschaftet, werden die Mieten stabil bleiben oder sogar gesenkt. Ein Vorzeigebeispiel gibt es bereits. So hat Djadda in Zusammenarbeit mit einer von ihm gegründeten Stiftung einem Investor das Haus Albestraße 19 in Friedenau abgekauft und dem bereits gekündigten Glaserbetrieb eine günstige Miete auf Lebenszeit garantiert.
bl
24.10.2019