Die Neuköllner High-Deck-Siedlung, für manche ein Betonmonster mit Gangster-Image, wurde Ende 2020 unter Denkmalschutz gestellt. Warum das prägnante Bauwerk erhaltenswert ist, will das Landesdenkmalamt in einer Video-Reportage zeigen.
Landeskonservator Christoph Rauhut führt persönlich durch die Großsiedlung. Er besucht Mieter der ersten Stunde, schaut sich die grünen Innenhöfe an und spricht mit Felix Oefelein, der als Architekt den Eigentümer, die Vonovia, berät. Dessen Vater, Rainer Oefelein, hatte in den 1970er Jahren gemeinsam mit Bernhard Freund die Siedlung direkt am damaligen Grenzübergang Sonnenallee geplant. Die Grundidee der beiden Architekten: Auto- und Fußgängerverkehr streng voneinander zu trennen. Unten fahren und parken Autos, über die oberen Ebenen erreichen die Mieter ihre Wohnungen, Spielplätze und die begrünten Innenhöfe. Historische Fotos zeigen, dass die heute meist kahlen Betondecks in den Anfangsjahren belebt und begrünt waren. Kinder konnten hier gefahrlos spielen, und Nachbarn trafen sich. Die Vonovia kann sich gut vorstellen, dieses ursprüngliche Konzept aufzugreifen. Neben dem schlechten Ruf – unlängst wurde hier die Gangster-Serie „4 Blocks“ gedreht – leidet die Plattenbausiedlung mit ihren 2500 Wohnungen unter Überbelegung. Der Rekord: 15 Personen in einer Dreizimmerwohnung.
bl
www.youtube.com/watch?v=cMYzmds1dig
26.10.2021